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Wie jedes Jahr traf sich die FESAC, um im Konferenzteil ein großes Pensum abzuarbeiten .Unter anderem ging es um die Intervention von EU-Kommissarin Malmström zur Einschränkung des legalen Waffenbesitzes in der Europäischen Union (EU) und darum, wie und in welchen Mitgliedsländern darauf reagiert wurde. Auch wurden wie üblich die verschiedenen Länderberichte unter die Lupe genommen. Da erstmals seit Jahren wieder ein Delegierter aus Spanien anwesend war, konnte die eigentümliche rechtliche Situation des Landes zur Kenntnis genommen werden, die offensichtlich weniger auf Logik als vielmehr auf Willkür der Polizeiorgane basiert. Schweden und Dänemark hielten sich wieder der Konferenz fern.

Nach den einführenden Reden vom Vorsitzenden Stephen Petroni, des Gastgebers Jari Mäkinnen (Präsident Suomen Asehistoriallinen Seura) sowie eines hohen Beamten der Waffenbehörde Finnlands, wurde Kick Kosters gedacht, des langjährigen Vorsitzenden der FESAC, der leider 2013 verstorben ist. Bei der Wahl zum Vorstand blieb alles beim Alten: Vorsitzender bleibt Stephen Petroni (Malta), Stellvertreter Albrecht Simon (VdW Deutschland), Schriftführerin Hanny Spruijt (Niederlande) und Kassierer Pit Kaiser (Luxemburg).

Anspruchsvolles Rahmenprogramm.

Die Teilnehmer der FESAC-Versammlung erhielten am ersten Tag eine Führung durch die Fertigungshallen der Firma SAKO, die einerseits im Lauf der Zeit die bekannten finnischen Hersteller Valmet und Tikka übernommen hat, andererseits selbst inzwischen zum Beretta-Konzern gehört. Bei einem ausgedehnten Rundgang durch die Produktionshallen konnten sich die Besucher von dem qualitativ hohen Stand der Fertigung überzeugen.

Am Nachmittag wurden die Delegierten und Beobachter im finnischen Parlament vom Premierminister Finnlands Jyrki Katainen empfangen. Der Premierminister versicherte FESAC-Forsitzenden Stephen Petroni und die Gastgeber Jari Mäkinen sowie Jukka Sassi (Präsident Asehistorian Liitto), daß ihm sowohl das kulturelle als auch das technische Interesse an Waffen wichtig seien. Nach einer Diskussion über die verschiedenen Aspekte der EU-Waffengesetztgebung sowie deren Folgen versprach auch ein Vertreter Lapplands, alles dran zu setzen, den Transport von Waffen durch die Post wieder zu ermöglichen. Dieser ist seit einiger Zeit in Finnland wegen „Gefährlichkeit“ nicht mehr gestattet. Auch in Finnland gibt es das Problem, daß die Post keine erlaubnispflichtigen Waffen transportiert. Der anwesende Parlamentsabgeordnete nannte es ein Unding, dass illegale Waffen transportiert würden, weil sie nicht als solche deklariert sind, legale jedoch nicht. Dies sei eines der rechtlichen Probleme, an denen man derzeit arbeite.

Am nächsten Tag wurde die eigentliche Tagung auf der Insel Santahamina abgehalten. Diese beherbergt ein Militärareal mit Trainings-Einrichtungen sowie die Militärakademie, die man der FESAC liebenswürdigerweise für die Konferenz zur Verfügung gestellt hatte. 

Als kulturellen Abschluß besuchten die Konferenzteilnehmer das Mannerheim-Museum. Danach wurde ihnen die grosse Ehre zugeteilt, eine der größten, wenn nicht die größte Sammlung in privater Hand, zu besichtigen. Sie umfaßt über 40'000 Objekten vom Schiffsgeschütz bis zur Lilliput-Pistole.

Das FESAC-Treffen 2015 wird in der Schweiz stattfinden.

Pit Kaiser (Société des Collectionneurs d'Armes Lëtzebuerg)