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Das Königreich Jugoslawien stellte 1940 eigene Sturmtruppen auf – die Tschetniks. Sie erhielten eine gründliche Ausbildung, einen eigenen Karabiner und eine Blankwaffe, die als Dolch und Seitengewehr brauchbar war.

Von Branko Bogdanovic

Nach dem Zweiten Weltkrieg tauchte ein altmodisch erscheinendes jugoslawisches Seitengewehr auf dem Antiquitätenmarkt auf. Bis in die 1990er Jahre wurden für diese Blankwaffe phantastische Preise von bis zu 8000 US-Dollar gezahlt. Viele Verfasser von Blankwaffenbüchern hatten einfach abgeschrieben, ohne selbst etwas zu prüfen oder zu forschen. Also las man beispielsweise in „Das Bajonett einst und jetzt“: „Jugoslawisches Bajonett aus den 20er Jahren… Dieses Exemplar wurde von einem Leibwächter König Alexanders dem I (Er regierte 1921-1934) getragen‘‘.

Selbst die Russen übernahmen diese Schreibweise. So schrieb der bekannte Autor A.B. Zuk in einem Buch über Gewehre und Maschinenpistolen: „Jugoslawien – zeremonielles Seitengewehr der königlichen Garde 1928-1940‘‘.

 

Dabei konnte man auch in den allgemein zugänglichen deutschen „Kennblättern fremden Geräts“ nachschlagen. Die bezeichnen die Waffe als erbeutetes „Seitengewehr 134 (j) –jug ‚‘Dolch‘‘-, S134(j), und geben als Verwendung das „Gewehr 289 (j)“ – „Komitern Puska 7,9 mm“, als das jugoslawische Komiterngewehr- G 289 (j)“ (s. 226, 234) an. Bemerkenswerterweise benutzte die Wehrmacht die alte Bezeichnung für serbische Spezialeinheiten aus dem Ersten Weltkrieg: „komite“. Die neueren Bezeichnungen „Tschetnik“ und Stoßtrupp oder auch Sturmtrupp ignorierte man. Das Wort Tschetnik hat seinen Ursprung im türkischen Wort Çete (Tschete) was Kompanie, Truppe, Schar oder Rotte (mil.) bedeutet. Das alte Wort Komite(r), Komitadschi oder Komiti leitet sich von dem türkischen Wort komite für Komitee ab. Die deutsche Beschreibung ist aber eine hervorragende Quelle, wenn man die Bestimmung dieses Seitengewehrs angehen möchte. ...

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in der RWM-Depesche 06 ab Seite 398

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China war für Spaniens Pistolenbauer lange Jahre ein hervorragender Markt; als er gesättigt war, mußten sie sich neue Kunden suchen. In den folgenden Jahren belieferten sie die spanische Polizei, die beiden verfeindeten Parteien des spanischen Bürgerkriegs, die Deutsche Wehrmacht und schließlich Länder der dritten Welt.
Von Leonardo M. Antaris
Übersetzung: Albrecht Simon

Der chinesische Markt hatte nach dem Ersten Weltkrieg spanische Kopien der langen Mauser-Pistole C 96 begierig aufgesaugt (vgl. RWM 03, S. 202ff.). Die Hersteller im spanischen Baskenland fertigten vor allem Pistolen mit der Möglichkeit, vollautomatisch zu schießen. Das war nicht sinnvoll, aber verkaufsfördernd.
Der nächste Schritt war, die Munitionskapazität der Pistolen zu erhöhen; Beístegui und Astra führten 20-Schuß-Pistolen ein. Anders als bei der Mauser, deren 20-Schuß-Griffstück aus einem Stück geschmiedet wurde, setzten Beístegui und Astra 10-Schuß-Verlängerungen per Schwalbenschwanz an das Standardgriffstück an. Gleichzeitig wurden nach dem Motto „größer ist besser“ die Läufe von 140 mm auf 180 mm verlängert. Eine Anzeige aus der Zeit läßt vermuten, daß zunächst Beístegui die 20-Schuß-Möglichkeit beim Modell H und später beim Modell MM 31 angeboten hat. Astra folgte jedoch auf dem Fuße und benannte ihre 20-Schuß-Pistole M 902.
Um diese riesigen Pistolen unterzubringen, gab es erhebliche Änderungen am Anschlagschaft.