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RWM 09_628Frankreich nahm es 1945 nicht so genau mit dem alliierten Kriegsziel, die deutsche Rüstungsindustrie zu zerstören. Zu verlockend  waren die Kapazitäten von Mauser in Oberndorf. Dort lief die Fertigung von Waffen – darunter der Pistole 38 – bis Mitte 1946 weiter. Die Sowjets setzten dann im alliierten Kontrollrat die Sprengung der Mauser-Werke durch. Die Pistolen 38 nutzte Frankreich beispielsweise im Indochina-Krieg.

Von Mauro Baudino und Gerben van Vlimmeren

Mauser konnte zwar für sich beanspruchen, mit der C96 die erste erfolgreiche Selbstladepistole gebaut zu haben. Ein großer Teil des Ruhms der Firma ist aber auf Konstruktionen begründet, die ab 1930 entstanden. So kam beispielsweise die Fertigung der Parabellum-Pistole P. 08 von DWM Berlin zu Mauser nach Oberndorf. Deren Fertigung endete allerdings 1942 und wurde erst im Mai 1945 wieder aufgenommen, als die Franzosen Oberndorf und das Mauser-Werk besetzt hatten. In der Zwischenzeit hatte Mauser die Walther-Konstruktion P. 38 gebaut, die die P. 08 abgelöst hatte. Den Franzosen war sofort klar, welche großen Kapazitäten ihnen das besetzte Mauser-Werk bot. Es erlaubte ihnen, erneut mit der Fertigung von Pistolen P. 08, P. 38, des Modells HSC und von Karabinern und Maschinenwaffen zu beginnen.

Die Verfasser hatten Gelegenheit, einige Berichte von französischen Inspektoren und Ingenieuren auszuwerten, die Mauser bei verschiedenen Anlässen besuchten. Interessant ist dabei die Feststellung, daß der Flugzeugbewaffnung großes Interesse entgegengebracht wurde. Viele Mauser-Ingenieure arbeiteten längere Zeit in Frankreich. Einige kehrten zu Mauser zurück, als das Unternehmen seine Fertigung neu aufbaute. Hiervon waren wiederum einige an der Neuauflage der Parabellum-Pistole in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre beteiligt.

 

Die P.38-Fertigung für die Franzosen. Die Fertigung der Pistole 38 begann bei Mauser im November 1942. Solche Pistolen erhielten als Fertigungszeichen ...

Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 09 ab Seite 628. 

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