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Eine Stereotype bei der Bewertung dieses Krieges durch die Briten war, daß die Buren ihre Überlegenheit im Feuergefecht den Mauser-Gewehren verdankten. Doch bei näherer Betrachtung treten andere Faktoren hinzu, die auch heute noch für die Infanterie von Bedeutung sind.

 

Von Dr. Elmar Heinz und Gerhard Ortmeier M.A.

Bilder: Uwe Feuerbach und Mag. Reinolf Reisinger

 

Für die Briten war es eine unangenehme Überraschung, in diesem Krieg zum ersten Mal seit dem Krimkrieg wieder einem Gegner gegenüber zu stehen, dessen Schußwaffen nicht weit unterlegen, sondern zumindest ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen waren.

„Mit Gott und Mauser“ – die Buren. „Südafrika war ein Land, das den tödlichen Eigenschaften kleinkalibriger Gewehre freies Spiel ließ“, faßt der britische Chronist Maurice die neue Lage zusammen. Folgt man ihm, dann paßten die neuen kleinkalibrigen und weittragenden Mauser-Gewehre zur Kampfweise der Buren, als seien sie dafür geschaffen. Diese Waffen ermöglichten es ihnen, bis an den äußersten Rand ihres Sehfeldes zu wirken, die Verluste und Schwierigkeiten des Feindes, der ihm zu nahe kam, zu vermehren.

Die Munition war leicht zu tragen. Rauchschwaches Pulver trug zur Tarnung der Stellung bei. Die Waffen erleichterten es den Buren, dem Nahkampf auszuweichen. Statt früher auf 200 m töteten sie nun auf 2000 m, was ihnen Stunden, nicht mehr Minuten gab, um zu ihren Pferden zu kommen und zu verschwinden. Die Bedeutung der Mauser-Gewehre in der britischen Wahrnehmung zeigt, daß am 16. Februar 1900 neben 78 Wagen Bagage die Eroberung von zwei Wagen mit Mauser-Gewehren ausdrücklich erwähnt wird.

Betrachtet man aber die Bewaffnung der Buren genauer, dann muß man diese britische Sichtweise relativieren.

 

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Den vollständigen Artikel finden Sie in der RWM-Depesche 04 ab Seite 246

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