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„Besser als das Original„ titelte die italienische Fachpresse über den Pedersoli-Nachbau – doch was ist das Original? Wir haben es aufgespürt. Damit sehen Sie hier Original und Kopie im direkten RWM-Vergleich.

Von Dr. Elmar Heinz

Die Wehrtechische Studiensammlung (WTS) des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung verwahrt ein Gewehr M. 1857 und hat es uns dankenswerterweise zum Vergleich zur Verfügung gestellt. Bei dieser Waffe handelt es sich nicht um irgendein historisches Gewehr. Dieses Realstück ist ein unberührtes Stück, an dem man die originalen Maße abnehmen und die Fertigungsweise beobachten kann. Man kann also sehr gut nachvollziehen, wo der Neubau dem Original entspricht und wo Änderungen erfolgten, die teilweise der Brauchbarkeit auf dem Schießstand geschuldet sind.

Beim Original handelt es sich um eines der Gewehre, die in der königlich württembergischen Gewehrfabrik in Oberndorf am Neckar gefertigt wurden. Die Waffe trägt auf Laufwurzel und Schaftoberseite die Fertigungsnummer 2. Es handelt sich um eine „echte„ Nummer (s. S. 402ff.). Das Gewehr ist also eines der Stücke, die als Referenzwaffen für die weitere Fertigung in Betracht kamen oder direkt in eine Sammlung gegeben wurden.

Den vollständigen Artikel finden Sie in der RWM-Depesche 06 ab Seite 378

Die RWM-Depesche 06 können Sie im RWM-Kiosk bestellen.


China war für Spaniens Pistolenbauer lange Jahre ein hervorragender Markt; als er gesättigt war, mußten sie sich neue Kunden suchen. In den folgenden Jahren belieferten sie die spanische Polizei, die beiden verfeindeten Parteien des spanischen Bürgerkriegs, die Deutsche Wehrmacht und schließlich Länder der dritten Welt.
Von Leonardo M. Antaris
Übersetzung: Albrecht Simon

Der chinesische Markt hatte nach dem Ersten Weltkrieg spanische Kopien der langen Mauser-Pistole C 96 begierig aufgesaugt (vgl. RWM 03, S. 202ff.). Die Hersteller im spanischen Baskenland fertigten vor allem Pistolen mit der Möglichkeit, vollautomatisch zu schießen. Das war nicht sinnvoll, aber verkaufsfördernd.
Der nächste Schritt war, die Munitionskapazität der Pistolen zu erhöhen; Beístegui und Astra führten 20-Schuß-Pistolen ein. Anders als bei der Mauser, deren 20-Schuß-Griffstück aus einem Stück geschmiedet wurde, setzten Beístegui und Astra 10-Schuß-Verlängerungen per Schwalbenschwanz an das Standardgriffstück an. Gleichzeitig wurden nach dem Motto „größer ist besser“ die Läufe von 140 mm auf 180 mm verlängert. Eine Anzeige aus der Zeit läßt vermuten, daß zunächst Beístegui die 20-Schuß-Möglichkeit beim Modell H und später beim Modell MM 31 angeboten hat. Astra folgte jedoch auf dem Fuße und benannte ihre 20-Schuß-Pistole M 902.
Um diese riesigen Pistolen unterzubringen, gab es erhebliche Änderungen am Anschlagschaft.