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General von Scharnhorst ordnete für den Sommer 1810 in Kolberg und Berlin ausgedehnte Versuche mit Vorderladerwaffen an. Er ließ unter anderem die Leistungen des neuen Gewehrmodells 1809 im Vergleich mit Musketen anderer europäischer Großmächte ermitteln. Wir zeigen, was dabei das preußische Modell 1809 leistete. Die Ergebnisse von damals haben wir mit zwei modernen Repliken überprüft.

Von Tim Engelhart

Preußen hatte 1792 Österreich in den Krieg gegen das revolutionäre Frankreich gedrängt, nach der von Goethe beschriebenen Schlammschlacht und der Kanonade von Valmy aber schnell die Lust am Beutezug verloren. Im Frieden von Basel zog es sich 1795 hinter eine Neutralitätslinie zurück. Über zehn Jahre wähnte es sich sicher, bis 1806 die Katastrophe von Auerstedt und Jena zum jähen Erwachen führte. Preußen war geschlagen, schrumpfte, mußte Besatzungstruppen hinnehmen und große Summen zahlen. Dann begann das Königreich mit einer Neubewaffnung seiner Armee.

Das Neupreußische Gewehr M/1809. Der fähige Kriegsminister Johann David von Scharnhorst forcierte die Entwicklung eines neuen Typus von Infanteriegewehr nach 1807. Bereits im Mai 1809 sah der Erlaß der Allerhöchsten Kabinetts-Ordre die Einführung einer neuen Muskete für die preußische Armee vor. Die Bewaffnung der französischen Okkupationsarmee überzeugte schließlich auch die preußischen Militärs. Die französische Standardwaffe der Infanterie basierte auf dem Modell 1777 und sollte über 40 Jahre lang zu den besten Vorderladern weltweit gehören. Die Waffe war robust und handlich zugleich konzipiert, besaß ein massives, kaum störanfälliges Schloß. Der Lauf ließ sich dank der Laufbänder leicht ausbauen.

Scharnhorsts Wahl mußte daher auf ein ähnlich montiertes Modell fallen.

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Den vollständigen Artikel finden Sie in der RWM-Depesche 03 ab Seite 186

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