Drucken

bundeskunsthalle-bonn-ausstellung-avantgarde-zieht-in-den-kriegDie Bundeskunsthalle in Bonn zeigt vom 8. November 2013 bis zum 23. Februar 2014 eine Ausstellung über die Wirkung des Ersten Weltkrieges auf die künstlerische Avantgarde.

Auch die Künstler zogen in den Ersten Weltkrieg. Die Ereignisse hinterließen in ihren Werken deutliche Spuren. Während vor dem Krieg die europäischen Avantgarden einen engen Austausch untereinander pflegten, zerstörte der Krieg dieses fruchtbare Zusammenspiel auf brutale Weise. Bei Kriegsende waren die Weichen für die richtungsweisenden Strömungen des 20. Jahrhunderts gestellt. Die Ausstellung präsentiert das künstlerische Schaffen dieser Zeit anhand von ca. 300 Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen von Beckmann, Dix, Kandinsky, Kirchner, Klee, Macke, Malewitsch, Marc, Picasso und 50 weiteren Künstlern.

Die Ausstellung untersucht das Schicksal der modernen Kunst in ihrem Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg. Schon vor 1914 kamen in Deutschland und Österreich bedrückende Endzeitgedanken auf, andererseits finden sich vielfach Kampfmotive. Zahlreiche Künstler gingen zunächst mit Begeisterung in den Krieg – aus durchaus unterschiedlichen Gründen. Das eigentliche, das tragische Ereignis für die Moderne war der Zusammenbruch des internationalen Zusammenwirkens der Künstler: Viele von ihnen zogen aus dem Atelier ins Feld, manche von ihnen fielen. Während einige Künstler die avantgardistische Formensprache bei der militärischen Camouflage einsetzten, fertigten andere patriotisch-volkstümliche Bilderbögen.

Durch die völlig neuen, existenziellen Erfahrungen des Leidens und der Zerstörung fanden zahlreiche Maler und Zeichner noch in diesen Kriegsjahren zu bewegenden neuen Themen und bildnerischen Verfahren. Schon während der Krieg wütete, versammelten sich in der neutralen Schweiz emigrierte Kriegsgegner und gründeten 1916 Dada als internationale Protestbewegung, spätere Surrealisten forderten einen „esprit nouveau“ als Inbegriff der von allem Alten sich befreienden Kultur, wieder andere Künstler näherten sich der vollständigen Abstraktion. Bei Kriegsende waren die Weichen für die richtungsweisenden Strömungen des 20. Jahrhunderts gestellt.

Die facettenreiche Ausstellung präsentiert diese dramatische Zeit anhand von über 300 herausragenden Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen sowie dokumentarischen Fotografien von 60 der wichtigsten Künstler aus ganz Europa.