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Das Jahr 1789 wird als Wendepunkt wahrgenommen – es war der Endpunkt einer Entwicklung, die sich in Frankreich über mehrere Jahrzehnte hingezogen hatte. Dabei ging es in erster Linie um Geopolitik. Ideen und Ideologien folgten den politischen Machthverältnissen und bewirkten schließlich, daß ein schwacher französischer König mehr gab, als von ihm verlangt wurde.

Von Dr. Josef Johannes Schmid

Es war eine verrückte Zeit – in jeglicher Hinsicht. Dieser einfachen und vielleicht ein bißchen banalen Beobachtung kann sich kein unvoreingenommener Betrachter des Vierteljahrhunderts von 1770 bis 1795 erwehren. Die größte, reichste und bestverfaßte europäische Monarchie, die sich auf eine Tradition von über 1200 Jahren berufen konnte, verfiel innerhalb von nur drei Jahren. Kurz zuvor hatte sie sich noch für die Rechte jener revolutionären Kreise in Übersee eingesetzt, deren internationale Kontakte bald ihren eigenen Fall beschleunigen sollten. Dann traten Ideen und Grundsätze, welche schon einige Zeit in Zirkeln, Logen und Salons en vogue gewesen, jedoch im völligen Gegensatz zur monarchischen Konstitution gestanden waren, ihren Siegeszug an.

Unterstützt und befördert wurden sie durch einen in größenwahnsinnig-ideologischer Weise dem alten Europa erklärten Krieg, mit dem das revolutionäre Frankreich ab 1792 den Kontinent überzog und der – in wechselnden Konstellationen und in politisch unterschiedlicher Gestalt, lediglich durch die kurze Pause des Friedens von Amiens (1802-1803) unterbrochen – bis 1815 andauern sollte.

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Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 08 ab Seite 510. 

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