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Das gesamte 19. Jahrhundert zogen sich die Auseinandersetzungen zwischen Buren und Briten wie ein blutroter Faden durch die Geschichte des südlichen Afrikas. Sie endeten 1902 mit der vernichtenden Niederlage der Buren. Wie konnten sie so lange erfolgreich dem übermächtigen Empire trotzen?

 

Von Gerhard Ortmeier M.A. und Dr. Elmar Heinz

 

Die Geschichte der Buren begann 1652, als die umtriebige niederländische Ostindien-Kompanie für ihre Segelschiffe mit Kapstadt eine Zwischenstation auf dem Weg zu den fernöstlichen Kolonien errichtete. Es folgte eine Welle niederländischer, deutscher und französischer, meist hugenottischer Auswanderer, die unter holländischer Schirmherrschaft weite Teile Südafrikas besiedelten. Die widrigen Umstände, zu denen neben den Herausforderungen der Natur auch heftige Auseinandersetzungen mit schwarzafrikanischen Stämmen zählten, formten aus den Einwanderern rasch einen harten, anspruchslosen und unabhängigen Menschenschlag. Die Siedler lebten von der Landwirtschaft, oftmals als halbnomadische Viehzüchter. Deshalb bürgerte sich ab dem Ende des 18. Jahrhunderts für sie der Begriff „Boers“ oder „Buren“ ein. Sie selbst bezeichneten sich allerdings als „Afrikaaner“.

1806 setzten sich die Briten endgültig in Südafrika fest und machten es schließlich zu ihrer Kolonie, was das Leben der Buren gründlich verändern sollte. Bald überschwemmten Schiffsladungen von Briten das Land. Die Mehrheit davon waren keine Beamte und Militärs Seiner Majestät, sondern die in Überseegebieten üblichen „Pfeffersäcke“ und Glücksritter. Rasch waren die Buren Minderheit und nicht mehr Herr im eigenen Hause. Britanniens weltweit erfolgreiche Verwaltung stülpte den freiheitsliebenden Buren die bewährten Segnungen britischer Zivilisation über. Dazu gehörte nicht nur die ausgeprägte Klassenhierarchie des Mutterlands und dessen harsches Rechtssystem, sondern auch die Einführung des Englischen als Amtssprache. 1834 schafften die Briten die Sklaverei ab. Die versprochene finanzielle Entschädigung für die vormaligen burischen Sklavenhalter vergaßen sie aber einfach.

Vor allem im östlichen Teil des Kaplandes kamen kriegerische Querelen mit den schwarzafrikanischen Xhonas hinzu. Dieser Bantu-Stamm war aus dem Norden zugewandert. Britanniens sonst eher robust auftretende Streitkräfte reagierten hier sehr zum Mißfallen der Buren ungewohnt und auffallend zurückhaltend.

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