Neues Buch: Deutsche Patronenfabriken
Was für den Laien aussieht wie eine simple Messinghülse mit einem einfachen Geschoß obenauf und einem ebensolchen Anzündhütchen untenan, ist in Wirklichkeit eine meisterhafte Komposition, deren Herstellung einen großen Erfahrungssschatz erfordert.
Die Industrie- und Wirtschaftsgeschichte im deutschsprachigen Raum ist untrennbar mit der Waffentechnik verbunden. Vom Vorderlader mit Perkussionsanzündhütchen entwickelte sich diese im 19. und 20. Jahrhundert zum Hinterlader mit Metallpatrone weiter.
Am Beginn dieser technischen und wirtschaftlichen Entwicklung versuchten viele Unternehmer, solche Patronen und Patronenkomponenten herzustellen. Viele scheiterten, da sie die komplexen Fertigungszusammenhänge nicht beherrschten oder zu klein waren, um dauerhaft in der wachsenden Konkurrenz zu überleben. Bald waren nur noch wenige Unternehmen und Marken übrigblieben, die diesen Markt teilweise noch heute beherrschen.
Dieses Buch basiert auf langwieriger, minutiöser Archivrecherche. Es schildert anschaulich und sauber gegliedert die technischen Herausforderungen sowie die Versuche, mit Kartellen den Markt aufzuteilen. In einem weiteren Teil zeigt Wolfgang Seel die wirtschaftliche Entwicklung aller Unternehmen auf, die auf diesen Märkten konkurrierten.
Wolfgang Seel publiziert seit Jahrzehnten zu Waffenthemen. Zuletzt ist im RWM-Verlag sein Buch über den Waffenhändler Samuel Norris erschienen.
Seel, Wolfgang: Deutsche Patronenfabriken Eine zweihundertjährige Industriegeschichte 220 Seiten, 221 schwarz-weiße Abbildungen, Format 18,5 cm × 25,5 cm. Verkaufspreis: 64,80 Euro (DE) / 65,40 Euro (AT) / 74,00 Franken (CH) |
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Neues Buch: Der Waffenhändler Samuel Norris
Samuel Norris war in den 1860er und 1870er Jahren ein bedeutender „Handlungsreisender des Todes“. Er verkaufte im großen Stil Waffen an westliche Republiken, europäische Könige ebenso wie orientalische Potentanten.
Während des amerikanische Bürgerkriegs belieferte er die Nordstaaten, teils als Händler, teils als Hersteller. Am Ende des Krieges mit der Providence Tool Company verkracht, vertrat Norris fortan das Rolling-Block-System der Firma Remington. Nach dem Friedensschluß bereiste Samuel Norris ganz Europa, um diese damals fortschrittliche Kriegswaffe allen möglichen Staaten anzubieten und zu verkaufen. Ob er dabei potenziellen Gegner gleichzeitig Angebote machte, war für Norris nicht wichtig. Vor der Zusammenarbeit mit erbitterten Konkurrenten schrechte er nicht zurück, wenn dies der Gewinnmaximierung diente. En passant machte der Handlungsreisende des Todes auf diesen beschwerlichen Reisen Otto von Bismarck auf sich aufmerksam, Josef Werndl Konkurrenz und entdeckte in Oberndorf zwei fähige Büchsenmacher – Paul und Wilhelm Mauser.
Wolfgang Seel hat für dieses Buch über zehn Jahre lang in Archiven in Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika recherchiert sowie die wichtigen Orte im Leben des Samuel Norris besucht. Das Ergebnis ist eine lesenswerte Biographie, die mit zahlreichen Zitaten und neuen Informationen Hintergrund, Werdegang und Charakter dieses Handlungsreisenden erkennen läßt. Seels akribische Recherche legt auch an entlegenen Orten Europas die Wege offen, über die seinerzeit der organisierte Waffenhandel lief.
Die reiche Bebilderung zeigt die handelnden Personen und die Waffensysteme, die in diesen Pionierjahren der industriellen Waffenfertigung miteinander konkurrierten. Sie als Leser erhalten so einen Einblick in eine Zeit, in der sich die Landkarte Europas durch mehrere Kriege enorm veränderte – und die Versuche Samuel Norris‘, mit seinen Waffen daran Teil zu haben.
Seel, Wolfgang: Der Waffenhändler Samuel Norris Remington-Vertreter, Mauser-Entdecker, Hotchkiss- und Gatling-Konkurrent. Eine biographische Dokumentation 268 Seiten, 167 schwarz-weiße Abbildungen, Format 18,5 cm × 25,5 cm. Verkaufspreis: 64,80 Euro (DE) / 65,40 Euro (AT) / 74,00 Franken (CH) |
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Marktübersicht 7,5x55 Suisse - neu im RWM-Kiosk
Die Munitionsversorgung für Karabiner 31, Gewehr 11 und Co ist gesichert. Neue Laborierungen füllen die Lücke, die die lange nicht mehr gefertigte Militärpatrone GP 11 gelassen hatte. Diese marktgängigen Laborierungen haben wir ausgiebig erprobt und zeigen, was man damit erreichen kann. Es ist erfreulich.
Der Artikel zeigt Ihnen, welche Ergebnisse diese Laborierungen aus Gewehr 11, Karabiner 11 und Karabiner 31 erbringen. Gemessen wurden an mehreren Schießterminen mit mehreren Waffen jeweils die Trefferflächen und die Abgangsgeschwindigkeit.
Heinz, Elmar: Schweizer 7,5 x 55 – eine Marktübersicht 5 Seiten, in hoher Auflösung druckfähige Pdf-Datei, Format A4 Nur als Download, nur im RWM-Kiosk! Verkaufspreis: 2,48 Euro |
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Frankreich: HK416F tritt gegen das Lebel-Gewehr an
Mit dem HK416F hat die französische Armee ein modernes Sturmgewehr eingeführt. Die bei Heckler & Koch gefertigte Waffe im Kaliber 5,56 mm×45 (.223 Rem.) löst das FAMAS ab. In einem Video des französischen Heeres tritt das HK416F nun gegen einen anderen Vorgänger an - das Lebel-Gewehr, mit dem die französische Armee den Ersten Weltkrieg durchfocht.
Das Vergleichsschießen fand an der Militärschule Saint-Cyr in Coëtquidan westlich Rennes statt. Die Schule stellte hierfür Lebel-Gewehre aus ihrer Sammlung zur Verfügung. Lieutenant Colonel Franck, directeur de la communication der Schule, beschreibt die Besonderheiten der 1886 sehr modernen Waffe, Adjutant Patrice stellt das neue HK416F vor. Das Vergleichsschießen führte dann zu erstaunlichen Ergebnissen. Das Video in französischer Sprache ist absolut sehenswert.
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Georg Luger – Gedenkstein in Berlin enthüllt
Georg Johann Luger entwickelte mit dem unterknickten Kniegelenkverschluß der Parabellum-Pistole einen Meilenstein der Waffentechnik. An seiner wiederentdeckten Grabstätte errichtete nun eine Interessengemeinschaft einen Gedenkstein. Die Enthüllung fand Ende September 2018 statt.
Von Dr. Frank Buchholz
Die Grabstelle Lugers, die bei Kriegsende 1945 eingeebnet worden war, ist durch eine Interessengemeinschaft um Wolf-Dietrich Roth, Christian Bogdan und Heinrich Krauß wieder lokalisiert worden. Die Interessengemeinschaft hat gleichzeitig auch eine Grabstelle in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Grabstelle Lugers kaufen können. Eine Anfrage der Interessengemeinschaft im November 2017 hatte Erfolg – im Februar 2018 stimmten Gemeinderat und der Bürgermeister von Schöneiche, Ralf Steinbrück, der Errichtung eines Gedenksteins für Georg Luger auf dieser Grabstelle zu.
Nun ging es darum, einen würdigen Gedenkstein aufzustellen. Hieran hat sich die Deutsche Gesellschaft für Heereskunde neben anderen Spendern mit einem finanziellen Beitrag beteiligt. Der Gedenkstein zeigt den Kniegelenkverschluß der Parabellum Pistole, die wesentliche konstruktive Leistung Lugers, ausgeführt in schwarzem Granit. Auf der davor liegenden Tafel wird Luger mit den Worten: „Ein weltberühmter Designer des beginnenden industriellen Zeitalters” gedacht. Der Gedenkstein wurde in einer würdigen Zeremonie am 29. September 2018 durch Prof. Dr. Peter Luger enthüllt. Der ehemaliger Leiter des Instituts für Chemie und Biochemie – Anorganische Chemie an der Freien Universität Berlin ist ein Enkel Georg Lugers.
Anwesend hierbei waren neben weiteren Angehörigen der Familie Luger und einer Anzahl interessierter Heereskundler und Waffensammler auch Dr. Geoffrey Sturgess, der Verfasser des dreibändigen Standardwerkes „The Borchardt & Luger Automatic Pistols - A Technical History for Collectors from C93 to P.08” und Stephen A. Petroni, der Vorsitzende der FESAC (Foundation for European Societies of Arms Collectors).
Luger und DWM – eine wechselvolle Zusammenarbeit
Georg Johann Luger, geboren am 6. März 1849 in Steinach am Brenner im österreichischen Tirol und gestorben am 22. Dezember 1923 in Fichtenau bei Berlin, wurde auf dem Friedhof in der Schöneicher Friedensaue bei Berlin beerdigt, da Luger auch seine letzten Lebensjahre in der Villa Luise in Schöneiche verbracht hatte.
Grüne fordern mehr Restriktion im deutschen Waffenrecht
Die Fraktion „Bündnis 90/Die Grünen“ hat im Deutschen Bundestag mit Bundestagsdrucksache 18/9674 eine Antrag eingebracht, in dem sie „Handlungsbedarf im Waffenrecht für mehr öffentliche Sicherheit“ suggeriert. Bei einer Anhörung des Innenausschusses zu diesem Thema äußerten sich Sachverständige aber gegenteilig.
So erklärte Hans-Herbert Keusgen (Forum Waffenrecht) bei der Anhörung am 28. November 2016, daß „von den von ihm vertretenen rund 2,5 Millionen Sportschützen, Jägern und Sammlern grundsätzlich keine Gefahr für die innere Sicherheit ausgehe. Einzel- und insbesondere Beziehungstaten könnten auch mit einem noch so strengen Waffenrecht nicht verhindert werden“.
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Neues Buch: Thuner Pistolenversuche 1892-1900
Alexander Stucki beschreibt in diesem Buch die rasante Entwicklung der Selbstladepistolen in den Jahren zwischen 1892 und 1900.
Die Schweiz suchte damals nach einem Ersatz für die robusten, aber überholten Revolver. Die bekannten Pistolenkonstrukteure dieser Zeit reichten ihre neusten Entwicklungen ein, um den Schweizer Beschaffungsauftrag zu ergattern. So sind die Thuner Versuche in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts ein Abbild der schnell voranschreitenden Pistolenentwicklung, bei der anfangs Bergmann und Mannlicher die Nase vorne hatten, dann Mauser ins Rennen kam, um schließlich von der Parabellum-Pistole aus dem Feld geschlagen zu werden.
Umfangreiche Archivrecherchen zeigen die einzelnen Schritte des Erprobungs- und Beschaffungsvorgangs. Die historischen Auswahlkriterien ermöglichen noch heute eine Bewertung. Besonders bemerkenswert sind die durchgehend farbigen Abbildungen, die die jeweils eingereichten Pistolen aus der ehemaligen Sammlung der Eidgenössischen Waffenfabrik und vergleichbare Stücke zeigen. Darunter befinden sich auch außergewöhnliche Prototypen wie die älteste noch erhaltene Parabellum-Pistole überhaupt.
Stuckis Arbeit ermöglicht es dem Leser, den Konstrukteuren und den für die Beschaffung verantwortlichen Offizieren gleichermaßen über die Schulter zu schauen. Näher kann man an die Pistolenentwicklung dieser Jahre kaum kommen.
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Warren Buxton ist verstorben
Der „P.38-Guru“ Professor Warren Buxton aus New Mexico/USA ist tot. Er starb am 4. April 2016 bei einem Auffahrunfall am Turner Turnpike in Oklahoma/USA auf der Heimfahrt mit Kollegen von der Tulsa Gun Show.
Professor Buxton wurde für die Sammler von Walther-P.38-Pistolen (vor und nach 1945) zu einer Institution durch seine legendären, da sorgfältig recherchierten und detaillierten drei Bände „The P.38 Pistol“ (Ucross Books). Trotz seiner mittlerweile 79 Jahre hatte Warren noch viele Pläne und Projekte, die er nun leider nicht mehr vollenden kann.
Das Bild, aufgenommen 1998 von Alexander Krutzek, zeigt ihn in der Studiensammlung Koblenz.
Für mich persönlich war er immer ein wichtiger und geduldiger Mentor. Ich denke, wir werden ihn alle sehr vermissen.
Dieter H. Marschall
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Neu: Das Buch über die Pistole 38
Die Walther P.38 ist die bekannteste Dienstpistole des Zweiten Weltkriegs. Sie war sicher, zuverlässig, präzise und modern. Mehr als eine Million Pistolen dieses Baumusters entstanden zwischen 1938 und den 1980er Jahren bei verschiedenen Herstellern. Das Ergebnis ist eine Vielzahl von Varianten – ideale Jagdgründe für Sammler in aller Welt.
Dieses Buch basiert auf ausführlicher Recherche in Archiven und an Realstücken. Es erlaubt Ihnen, die Spreu vom Weizen zu trennen. Die Autoren haben persönlich tausende Pistolen unter die Lupe genommen, in Archiven die Dokumente ausgewertet und nutzten die berühmte P.38-Datenbank von Orvel L. Reichert, um dieses ultimative P.38-Buch für Sie zu erarbeiten.