Österreich-Ungarn führte 1871 eine Hinterlader-Wallbüchse im Kaliber 19 mm ein. Diese Waffen sind extrem selten. Wir zeigen ein rares Stück aus Privatbesitz.
Von Mag. iur. Josef Mötz
Als Folge des innerdeutschen Krieges 1866, in dem sich in der Schlacht von Königgrätz die Überlegenheit eines Hinterladers – des Zündnadelgewehrs System Dreyse der Preußen – gegenüber dem bis dahin üblichen Vorderlader vollends erwiesen hatte, setzten in nahezu allen europäischen Staaten hektische Bemühungen ein, ihre Streitkräfte mit einem modernen Hinterlader auszurüsten. Die Findung eines derartigen Gewehrsystems, das auf der Höhe der zeitgenössischen Waffentechnik sein sollte, brauchte allerdings Zeit. Ein Überhasten barg die Gefahr der Einführung einer mit Fehlern behafteten Waffe in sich. Die meisten Staaten gingen daher den Weg, ihren bestehenden Vorderlader rasch und kostengünstig in einen zwar nicht perfekten Hinterlader umzuwandeln („Umänderungssystem“), um im Schutz dieser mehr oder weniger provisorischen Neubewaffnung Zeit für die Einführung eines möglichst perfekten, modernen Hinterladers zu gewinnen.
Auch Österreich, das zufolge der verlorenen Schlacht bei Königgrätz als Führungsmacht des Deutschen Bundes abdankte und sich 1867 nach dem Ausgleich mit Ungarn als österreichisch-ungarische Monarchie neu etablierte, führte ein Umänderungssystem für seinen „perfekten Vorderlader“, das System Lorenz, ein. Dutzende waren zuvor erprobt worden. Diese Umänderung nach dem Wiener Büchsenmacher J. Wänzel bestand aus einem nach ...
Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 17 auf den Seiten 1182 bis 1187.
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