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rwm-02-1870-71-ein-museumsfuehrer-und-reenactmentWie man den Krieg heute sichtbar macht. Photographien aus dem Krieg von 1870/71 sind rar. Deshalb fällt es besonders schwer, sich ein Bild von diesen Kämpfen zu machen. Museen haben diese wichtige Aufgabe übernommen. Auch historische Darstellergruppen interessieren sich für den Krieg, der von 140 Jahren endete.

Von Dr. Elmar Heinz

Die letzten Kriegerdenkmäler von 1870/71 verschwinden derzeit auf Bauhöfen oder in dunklen Winkeln bundesdeutscher Friedhöfe. Die Erinnerung an diesen Krieg ist weitgehend durch das Grauen der beiden Weltkriege überdeckt. Wer Spuren dieses Krieges sucht, muß sie in Museen suchen. Wir zeigen eine kleine Auswahl dieser Erinnerungsorte und Menschen, die sich intensiv mit dieser Zeit beschäftigen.

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Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 02 auf den Seiten 100 bis 103. 

Die RWM-Depesche 02 können Sie im RWM-Kiosk online durchblättern und bestellen.

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rwm-02-1870-71-feldpost-der-krieg-aus-privater-sichtPrivate Archive zeigen das Angesicht des Krieges. Viele Bücher, Stiche und Monumente sind dem Krieg von 1870/71 gewidmet – nichts hiervon kann ihn wirklich darstellen. Diesen nachträglichen Betrachtungen steht die Überlieferung zeitgenössischer Schriften gegenüber. Sie zeigt, was den Soldaten und seine Familie in der Heimat wirklich bewegte. Sie zeigt auch, wie Geschichte nachträglich konstruiert wird.

Von Dr. Elmar Heinz

„Wie wir unser Eisernes Kreuz erwarben". „Krieg und Sieg 1870-71 Ein Gedenkbuch". „Der Krieg gegen Frankreich 1870 - 71". So lauten die Titel einiger Bücher, die pünktlich zum 25. Jubiläum 1895/96 auf den Markt kamen. Theodor Fontane lieferte vier Bände Kriegsgeschichte, Detlev von Liliencron steuerte Kriegsnovellen bei. Die kriegsgeschichtliche Abteilung des großen Generalstabs hatte bis 1881 den Krieg in fünf Text- und drei Kartenbänden zusammengefaßt. Allen diesen Darstellungen ist eines gemein: Sie entstanden lange nachdem der letzte Schuß gefallen war. Je nach Intention und Standpunkt des Verfassers konnte dieser so von höherer, allwissender Warte ein Bild malen, das dieser oder jener Wahrnehmung entgegenkam.

Buch Willms Napoleon III

Napoleon III. Frankreichs letzter Kaiser

Willms, Johannes. 512 Seiten, München 2008, ISBN 978-3-3 406-571510. Preis: 24,90 €


Die „Sphinx von der Seine“ war ein bedeutender Modernisierer und stand nicht nur im Schatten Bismarcks

Nur knapp die Hälfte seiner 65 Lebensjahre verbrachte Louis Napoleon in seinem Heimatland Frankreich. Immerhin sechs davon verbüßte er nach seinem zweiten gescheiterten Putschversuch als politischer Häftling in der nordfranzösischen Festung Ham, 22 Jahre aber war er, der Neffe des großen Korsen, der Herrscher Frankreichs, zunächst als Präsident der II. Republik, dann schließlich als sein letzter Kaiser. Damit aber stand er länger als jeder andere Potentat des 19. Jahrhunderts an der Spitze jenes Staates, der von seinen beunruhigten Nachbarn mit guten Gründen als ständiger politischer Unruheherd beargwöhnt wurde. Fünfmal in nur 55 Jahren wechselte zwischen 1815 und 1870 das politische System im sogenannten Mutterland der Zivilisation. Allein viermal wurde seine brodelnde Hauptstadt von Straßenkämpfen verwüstet, ehe das Land endlich unter dem Dach der III. Republik für die nächsten 70 Jahre einigermaßen zur Ruhe gelangte.

rwm-02-kaiser-napoleon-iii-haelt-europa-unter-dampfFrankreich hatte nach wechselvollen Jahren zwischen Monarchien und Republik mit Napoleon III. seinen neuen Kaiser bekommen. In zwei Jahrzehnten arbeitete dieser an seinem Ruhm und der Vormachtstellung auf dem Kontinent. Doch im Europa der neuen Nationen regte sich Widerstand.

Von Dr. Elmar Heinz

Selbstverständlich wäre es eine bemerkenswerte Karriere, wenn es einem Steinewerfer und Revoluzzer gelänge, es bis zum Außenminister zu bringen. Doch dieser Aufstieg ist nichts im Vergleich mit dem eines Aufrührers und Festungshäftlings zum Präsidenten und schließlich zum Kaiser: Louis Napoleon, der es als Neffe Napoleons I. schaffte, alle Höhen und Tiefen einer politischen Karriere auszukosten. Als Artillerieoffizier unternahm er seinen ersten Schritt in die Politik.

Als Napoleon III. führte er sein Kaiserreich in die militärische Katastrophe. Doch die Geschichte der 1860er Jahre ist nicht nur an dieser bemerkenswerten Figur festzumachen. Es genügt auch nicht, wenn man den Fürsten von Bismarck als seinen deutschen Gegenspieler hinzunimmt und die Geschichte dieses Krieges auf eine Art Persönliche Contrahage der beiden reduziert. Europas Geschicke wurden damals nicht nur in den Pariser Tuillerien und an der Berliner Wilhelmsstraße bestimmt, sondern auch in Turin, Florenz, Wien und nicht zuletzt an der Sängerbrücke in St. Petersburg.

Macht und Größe als Ziel. Napoleon III. hatte ein Ziel, das er 1840 in den „idées napoleoniens„ skizzierte:

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Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 02 auf den Seiten 78 bis 81. 

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