Löst man den Blick von den Kriegen, die Napoleon Bonaparte zwischen 1799 und 1815 in Kontinentaleuropa ausgelöst hatte, dann erkennt man, daß die Briten nicht nur gegen den Korsen, sondern jenseits des Atlantik auch gegen Korsaren zu kämpfen hatten. Der „War of 1812“ endete 1814. Der Friedensschluß brachte den USA einen wichtigen Prestigegewinn.
Von Dr. Josef-Johannes Schmid
Am 24. Dezember 1814 wurde zu Gent ein Friedenswerk zwischen Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika unterzeichnet. Es beendete einen Krieg, der mit den europäischen Antagonismen nur sehr am Rande verbunden war: Der „War of 1812“ war in Nordamerika und im Atlantik ausgefochten worden.
Dieser Konflikt ist hierzulande und mittlerweile auch in den USA selbst nahezu unbekannt. Hickey sprach schon 1989 von einem „forgotten conflict“. Das mag an den Schwerpunkten der Amerikawahrnehmung liegen. Für den Anfang des 19. Jahrhunderts steht hierbei der lateinamerikanische Unabhängigkeitskampf im Mittelpunkt. Diesen sollte man aber nicht isoliert von den nördlich davon gelegenen Gebieten betrachten.
Nordamerika war von Spaniern, Russen und Briten umkämpft. 1803 befand sich völkerrechtlich das gesamte Gebiet westlich des Mississippi unter spanischer Oberhoheit. An der Pazifikküste reichten die iberischen Ansprüche gar bis hinauf ins russische Alaska. Die britische Westexpedition unter Vancouver hatte in den 1780er Jahren diese Situation noch zusätzlich verschärft. Nun standen sich dort vier Mächte gegenüber. Unter diesen ragte zweifellos das dynamische expansionistische Potenzial der Vereinigten Staaten zweifellos heraus.
Nach dem Friedensschluß von 1814 und der Beseitigung der aus dem Krieg resultierenden wirtschaftlichen Belastung ...
Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 16 auf den Seite 1098 bis 1103.
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