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Als der neue Säbel eingeführt wurde, stand er in der hundertjährigen Tradition des preußischen Säbels mit Stichblatt (m/St). Dieser hatte die Regentschaft von vier Monarchen erlebt.

Von Christian Wagner M.A.

In seiner Form ging der preußische Infanteriesäbel auf das sogenannte Modell M 1715 zurück. Von einem einheitlichen Modell konnte allerdings erst nach der Gründung der Waffenfabriken in Potsdam und Spandau, 1722 und 1733 die Rede sein. Während Eigenarten wie das herzförmige Stichblatt durch die Zeit erhalten blieben, unterlag die Klinge 1744 einer Kürzung von 58 auf 43 cm. Der ursprünglich vorhandene Daumenring fiel komplett weg. Die Begründung für die Kampfwertminderungen war in der veränderten militärischen Situation zu suchen. Als sich die Feuerwaffen unbestreitbar zur wichtigsten Waffe der Infanterie entwickelten, wurde die Wirksamkeit und Notwendigkeit von Blankwaffen zunehmend in Zweifel gezogen (s. RWM 10, S. 692ff. und 696f.). Trotz dieser Überlegungen wurden im Laufe des 18. Jahrhunderts Säbel nach preußischem Muster in den Armeen Dänemarks, Frankreichs, Österreichs, Rußlands, Schwedens und vieler deutscher Kleinstaaten eingeführt ...

Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 12 auf den Seiten 834 bis 837. 

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Der „Augusta-Degen“ gehört zu den seltenen Blankwaffen des Kaiserreichs. Nur in einem Regiment wurde er geführt. Lesen Sie, wem dieses Realstück gehörte.

Von Michael Ernst Reimsbach

Die Bezeichnung „Augusta-Degen“ wurde durch die Allerhöchste-Kabinetts-Order A.K.O. eigentlich nie als offizielle Bezeichnung für diesen Infanterie Offizier Degen (IOD) eingeführt. Vielmehr handelt es sich hierbei um die inoffizielle Bezeichnung für den heute selten gewordenen IOD alter Art, welcher alleine nur in diesem Regiment getragen werden durfte und so ein Privileg für dessen Offiziere darstellte.

Als der heutzutage hinreichend bekannte Infanterie Offizier Degen M/89 für die preußische Infanterie und in einigen Kontingenten des deutschen Kaiserreiches eingeführt wurde, dürften sich die Offiziere und Portepéeunteroffiziere wohlwollend schon einmal die rechten Handgelenke ausgeschüttelt haben. Der neue Degen erleichterte die Handhabung laut Reglement enorm. Jeder, der heute noch einmal den Versuch macht, die Kommandos des alten Exerzierreglements mit dem IOD alter Art (s. RWM 10, S. 692ff.), welcher bekanntlich seit der Friederizanischen Zeit kaum verändert wurde, zu kommandieren, kann diese Erleichterung der Truppenführer verstehen. Die abgebogene Griffhülse des neuen Degens kam der geforderten Ergonomie, gerade beim „Gewehr über!“, wesentlich entgegen. Heute würde man wohl „Funktion vor Design“ sagen.

Degen war besondere Auszeichnung. Die aktiven Offiziere der „Augustaner“ hatten gerade erst drei Jahre vorher zum 25-jährigen Chef-Jubiläum der preußischen Königin Augusta als „Geschenk und besondere Auszeichnung“ für „..seine [des Regiments] trefflichen Leistungen und für die Mir stets bewiesene Anhänglichkeit“ von der Königin und deutsche Kaiserin ihre „neue Seitenwaffe“ erhalten....

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Serbien plante, gemeinsam mit Rumänien gegen das Osmanische Reich vorzugehen. Ein Geschenk sollte das untermauern. Wir holen es ans Licht.

Von Branko Bogdanovic

Die suzeränen, also einer anderen Macht unterstehenden Balkanstaaten – das Fürstentum Serbien, die Wallachei, Moldawien und Montenegro – bewegten sich in den 1860er und 1870er Jahren schrittweise auf eine de-jure-Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich zu. Moldawien und die Wallachei bildeten das Kerngebiet des späteren rumänischen Staates. Insbesondere die serbische Revolution (1804–1815) markiert den Beginn einer Ära, in der auf dem Balkan das nationale Selbstverständnis wuchs. Die Suzeränität Serbiens als Erbmonarchie unter einem eigenen Herrscherhaus der Obrenowitsch wurde 1830 de jure anerkannt. Der Kriegsminister Moldawiens, Alexandru Ioan Cuza (1820-1873) wurde am 17. Januar 1859 zum Prinzen von Moldawien gewählt. Auf Druck der Straße wurde das Ergebnis in Bukarest modifiziert: Cuza wurde am 5. Februar 1859 auch Prinz der Wallachei.

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„Die Chefs, Obristen oder Commandeurs der Regimenter sollen in waehrenden Hand-Griffen und Chargirung, auch bey dem Ab-Marche der Regimenter, das Esponton in der Hand haben“ – so das Reglement von 1743.

Von Eugen A. Lisewski M.A.

Die Bewaffnung der friederizianischen Infanterie mit Blankwaffen ist in der zeitgenössischen Literatur gut belegt: „Als Seitengewehr führten die Musketiere einen kurzen Säbel; Die Unterofficiere führten nebst dem Säbel noch Partisanen; welche 16 Fuß lang waren, und die Subalternofficiere neben dem Degen noch Espontons, welche eine Länge von 13-14 Fuß hatten, die Stabsofficiere hingegen bedienten sich gleich den Reiterofficieren nur des Degens“. So beschreibt der bayerische Generalleutnant und Militärhistoriker Johann Ritter von Heilmann (1825-1888) die Blankwaffen der friederizianischen Armee.

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Ende des 18. Jahrhunderts wurden Hirschfänger fester Bestandteil der Jägerbewaffnung. Wir stellen Preußens Modell 1810 vor.

Von Christian Wagner M.A.

Das Jahr 1784 wurde zum Dreh- und Angelpunkt für die Entwicklung preußischer Hirschfänger. Ursprünglich wollte Friedrich II. persönlich den alten Hirschfänger für Jäger abschaffen, da er dessen Nutzen anzweifelte. Die Erfindung eines Mechanismus zum Aufpflanzen auf die Büchse änderte jedoch die Meinung des Monarchen. Er gab der weiteren Verwendung seinen Segen. Wer konnte damals ahnen, daß die Waffe bald in ganz Europa gebräuchlich sein würde?

 

Neu in unserem Angebot:

Ortner, Christian / Artlieb, Erich: Mit blankem Säbel. Österreich-Ungarische Blankwaffen von 1848 bis 1918.

Farbbildband, 544 Seiten, ca. 1200 Fotos und Abbildungen, Leinen gebunden mit Schutzumschlag. Format: 29,5 x 26 cm. Preis: 95,00 Euro

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RWM 09_6141840 führte die amerikanische Armee eine Reihe von Blankwaffen französischen Musters ein: Es handelte sich um M 1840 Unteroffiziersdegen, Musikerdegen, Artilleriesäbel für die (berittene) leichte Artillerie und den M 1840 Kavalleriesäbel. Letzterer erhielt schnell den treffenden Spitznamen „Old Wristbreaker“.

Von Andreas Schwalm

Der Säbel Modell 1840 löste den nach britischem Vorbild gestalteten Dragonersäbel M 1833 ab. 1839 kaufte die Regierung bei Solinger Firmen eine Reihe von Säbeln für Versuchszwecke. Die Aufträge der ersten 2000 M 1840er gingen an die Solinger Firma Schnitzler und Kirschbaum (S&K). Gefertigt wurde nach dem für die Versuche bereitgestellten Muster. Man war mit der Qualität des Vorgängermodells unzufrieden gewesen, welches der damals einzige US-Hersteller, Ames Manufacturing Company in Cabotville, ab 1848 Chicopee, Massachusetts, geliefert hatte.

Der M 1833 war im Grunde eine nur geringfügig geänderte Kopie des schweren französischen Modells 1822. S&K lieferte die ersten 1840er im Oktober 1841. Der Säbel besaß eine rund 89 cm lange Klinge, einen mit Leder und Messingdraht umwickelten Holzgriff. Das Gefäß war aus Messing. Allerdings hatte Ames im Zusammenhang mit den Tests im Jahre 1839 von den – führenden – europäischen und insbesondere deutschen Herstellungsmethoden ...

Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 09 ab Seite 614. 

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RWM 09_620Kaum war ein neuer Säbel eingeführt, beschwerten sich Preußens Ulanen über das Modell. Darauf bekamen sie das Modell 1873 – das keinen Fortschritt brachte.

Von Christian Wagner M.A.

Im preußischen Kriegsministerium dürfte so mancher Nerv blank gelegen haben, als bei den Ulanen um 1866 herum erste Forderungen nach einem neuen Säbel laut wurden; hatte man doch nach sage und schreibe 40 Jahren der Diskussion soeben erst den neuen Korbsäbel M 1852 eingeführt. Ursprünglich sollte dieser endlich die älteren Säbel mit Bügelgefäß nach englischer Art ablösen und durch seine Qualität weitere Diskussionen beenden. Was folgte, war jedoch ein neuer Akt im großen Schauspiel preußischer Bürokratie.

Der Auftakt war vielversprechend. In Rekordzeit wurde der Anspruch anerkannt und Abhilfe geschaffen. Irritationen traten laut Maier kurz vor der Einführung des Säbels auf. Eine Allerhöchste Kabinettsorder (A.K.O.) vom 6. März 1873 befahl den Ulanen das Ablegen der Säbel des Musters von 1852. Das Anlegen der neuen Säbel wurde jedoch erst mit der A.K.O. vom 22. Juni desselben Jahres befohlen. Sollten diese A.K.O.s wörtlich ausgeführt worden sein, so hätten die Ulanen drei Monate ohne Symbol von Status, Stand und Ehre zubringen müssen. Für die damalige Zeit war das ein unglaublicher Affront und möglicherweise die Danksagung des Kriegsministeriums für die Brüskierung durch eine als dreist empfundene Forderung. In Behördensprache übersetzt hieß diese doch nichts anderes, als daß die ministerialen Beamten ihre Arbeit nicht sachgemäß ausgeführt hatten. ...

Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 09 ab Seite 620. 

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RWM 08 550In den Wehrzeitschriften des 19. Jahrhunderts wurde über militärische Anschaffungen hitzig diskutiert. Der eine wünschte sich den Korbsäbel zur Sicherheit seiner Waffenhand, der andere befürchtete die moralische Erosion der Kavallerie durch den bloßen Gedanken an persönliche Sicherheit. Die Realität holte die Debatte schließlich ein.

Von Christian Wagner M.A.

Die Nachteile der alten Blüchersäbel wurden deutlich, als die preußische Reiterei nach drei Jahrzehnten des Friedens im Jahr 1848 ein Kavalleriegefecht gegen dänische Truppen führte. Bei allen preußischen Verwundeten dieses Aufeinandertreffens befanden sich die Verletzungen ausschließlich im Bereich der rechten Hand. Das war ein deutlicher Hinweis auf den mangelnden Schutz durch lediglich einen Bügel an Stelle eines Korbs. Zeitgenössische Berichte belegen weiterhin, daß das Abwehren eines Hiebs mit anschließender Sicherung nicht leicht, das Parieren eines auf die Hand gezielten Hiebs sehr schwierig und das Stoßen mit dem Säbel nach englischem Muster gar nicht möglich gewesen sei. Die Versuche, den alten Säbel mit einem zusätzlichen Handschutz nachzurüsten, blieben hinter den Erwartungen zurück. So wurde ...

Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 08 ab Seite 550. 

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Eine seltene Ausführung des britischen Fairbairn-Sykes-Kampfmessers zeigt, daß die
Geschichte dieser einflußreichsten militärischen Blankwaffe des 20. Jahrhunderts zum Teil neu geschrieben werden muß. Auf einige bislang von Sammlern begehrte Stücke wirft dies ein ausgesprochen zweifelhaftes Licht.

Von Wolfgang Peter-Michel

In den nicht ausgestellten Beständen des Londoner National Army Museums fi ndet sich eine ungewöhnliche Variante der 1. Ausführung des britischen Fairbairn-Sykes-Messers. Sie trägt auf einer Seite des Ricassos den eingeätzten Großbuchstaben „E“. Der nicht geschärfte Teil der Klinge scheint eigens etwas länger als gewöhnlich ausgeführt worden zu sein, um Platz für die zusätzliche Markierung zu schaffen. Zwei in gleicher Weise ausgeführte Messer sind aus britischen Privatsammlungen bekannt. Alle Ätzungen an ihnen wurden ...

Den vollständigen Artikel finden Sie in der RWM-Depesche 07 ab Seite 480.

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China war für Spaniens Pistolenbauer lange Jahre ein hervorragender Markt; als er gesättigt war, mußten sie sich neue Kunden suchen. In den folgenden Jahren belieferten sie die spanische Polizei, die beiden verfeindeten Parteien des spanischen Bürgerkriegs, die Deutsche Wehrmacht und schließlich Länder der dritten Welt.
Von Leonardo M. Antaris
Übersetzung: Albrecht Simon

Der chinesische Markt hatte nach dem Ersten Weltkrieg spanische Kopien der langen Mauser-Pistole C 96 begierig aufgesaugt (vgl. RWM 03, S. 202ff.). Die Hersteller im spanischen Baskenland fertigten vor allem Pistolen mit der Möglichkeit, vollautomatisch zu schießen. Das war nicht sinnvoll, aber verkaufsfördernd.
Der nächste Schritt war, die Munitionskapazität der Pistolen zu erhöhen; Beístegui und Astra führten 20-Schuß-Pistolen ein. Anders als bei der Mauser, deren 20-Schuß-Griffstück aus einem Stück geschmiedet wurde, setzten Beístegui und Astra 10-Schuß-Verlängerungen per Schwalbenschwanz an das Standardgriffstück an. Gleichzeitig wurden nach dem Motto „größer ist besser“ die Läufe von 140 mm auf 180 mm verlängert. Eine Anzeige aus der Zeit läßt vermuten, daß zunächst Beístegui die 20-Schuß-Möglichkeit beim Modell H und später beim Modell MM 31 angeboten hat. Astra folgte jedoch auf dem Fuße und benannte ihre 20-Schuß-Pistole M 902.
Um diese riesigen Pistolen unterzubringen, gab es erhebliche Änderungen am Anschlagschaft.