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Der Verein der Freunde und Förderer der Wehrtechnischen Studiensammlung Koblenz (WTS) hat anläßlich des 50. Jahrestags der Einrichtung der Dienststelle eine umfangreiche Broschüre herausgegeben.

Die 176 Seiten starke Festschrift im Format A4 zeigt dem Leser die Geschichte der Sammlung und gibt ihm Einblick in die umfangreichen Bestände.

Der geschichtliche Abriß beginnt 1961 mit der Einrichtung einer "Waffen- und Munitionssammlung für Entwicklungs- und Konstruktionsstudien" in Meppen - der Keimzelle der heutigen WTS. Diese ist seit 30 Jahren in Koblenz ansässig.

Die WTS wird bisweilen zu Unrecht auf das Thema "Waffen" reduziert. Sie verwahrt aber wesentlich mehr. Aus allen relevanten Gebieten von Uniformierung, Ausrüsung und Waffentechnik verwahrt sie funktionsfähige Beispiele.

Die Uniformensammlung beginnt mit der aktuellen Uniform und Ausrüstung des "Infanteristen der Zukunft" und reicht mit Schutzmasken und -westen über die Frühzeit der Bundeswehr bis zur Uniformierung des 19. Jahrhunderts. Das zeigt deutlich den Wandel des Kriegsbildes und dessen Einfluß auf die Uniformierung.

Auch bei der Infanteriebewaffnung hält die WTS die aktuellen internationalen Entwicklungen bereit. Zu Vergleichszwecken sind technische Vorgänger vorhanden; das Rad neu erfinden zu wollen hieße schließlich unnötig Geld des Steuerzahlers zu vergeuden. Die Bestände der WTS zeigen, welche Konstruktion erfolgreich war und welche in eine Sackgasse führt(e). Ähnlich sind auch die Bestände am Maschinenwaffen, Maschinenkanonen und Scharfschützengewehren aufgebaut.

Die Sammlungen an gepanzerten Waffensystemen beschränkt sich nicht nur auf rollendes Gerät, sondern enthält auch Zieleinrichtungen, Entfernungsmesser und Sekundärbewaffnung sowie Panzerabwehrsysteme.

Die WTS hält außerdem Luftfahrtgerätetechnik und Flugabwehrsysteme, Arilleriesysteme, Fernmeldemittel, Elektronik, Optik, Informationstechnik, schiffsgeschütze Waffensysteme und Munitionstechnik bereit.

Die WTS-Bibliothek enthält aktuell benötigtes Material; im Einsatz in Afghanistan beispielsweise müssen UXO (unexploded ordonance) aus Ostblockbeständen beseitigt werden - die Vorschriften liegen griffbereit in der WTS.

Die Wehrtechnische Studiensammlung ist das Gedächtnis des seit 1. Oktober 2012 arbeitenden Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw). Sie hält Wissen bereit, dessen Nutzung Fehlentwicklungen verhindert. 

Die WTS betreut unter anderem die Stiftung des Militärhistorikers und Waffensammlers Werner Hahlweg. Aus dem Stiftungsvermögen wird alle zwei Jahre der Werner-Hahlweg-Preis für Militärgeschichte und Wehrwissenschaften für herausragende Arbeiten zu diesen Themengebieten vergeben. Die Themen der ausgezeichneten Arbeiten reichen weitgestreut von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart.

Die Festschrift ist zu beziehen bei:

Verein der Freunde und Förderer der Wehrtechnischen Studiensammlung e.V., Postfach 300155, 56026 Koblenz. www.vffwts.de