Daß der Mannlicher-Drehkopf des Musters 95 doch mit einer randlosen Patrone funktioniert, zeigt das jugoslawische Gewehr M95M. Die Unterschiede sind marginal, aber wirkungsvoll. Diese Mannlicher-Abart ist hierzulande relativ selten. Von Branko Bogdanovic Die Armee des 1918 neugegründeten Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (SHS, ab 1929 Königreich Jugoslawien), nutzte 26 Gewehrmodelle in sechs verschiedenen Kalibern. Über Arsenale, die noch von der k.u.k. Armee stammten, lagen weitere erhebliche Mengen Waffen verstreut, die den Waffenstillstandsbedingungen zufolge zu diesem Zeitpunkt aber noch unter einem Embargo lagen. Die Regelungen des Versailler Friedens wurden ab Juli 1920 angewendet, nachdem die Alliierten auf der Konferenz in Spa den besiegten Mittelmächten ein Ultimatum aufdrückten. Die Armee des SHS-Staates erhielt 500 Eisenbahnwaggons voller Waffen und Kriegsgerät aus Österreich. Der Staat erhielt zudem rund 1500 Waggons voller Gewehre, die auf den Schlachtfeldern und bei der Zivilbevölkerung eingesammelt worden waren. So kamen rund 150 000 Mannlicher-Gewehre M. 88/90, M. 90, und M. 95 sowie 27 000 österreichische Mannlicher M. 90- und M. 95-Karabiner im Kaliber 8×50 R ins Land. |
Am 15. Juni 1929 berichteten die Franzosen, daß Jugoslawien 185 000 österreichische 8-mm-Mannlicher-Infanteriegewehre und Karabiner besäße. Zur Unterscheidung von anderen Waffensystemen erhielten die österreichischen Waffen den Suffix „M„ für Mannlicher: M88/90M, M90M, M95M.
Einheitliches Kaliber für alle Gewehre. Bevor sich Kragujevac auf eine inländische Mauser-Fertigung konzentrierte, fiel am 22. März 1923 die Entscheidung, alle Gewehre und Karabiner des SHS-Staates auf das Kaliber 7,92×57 mm (8×57 IS) zu ändern.
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