Um das Jahr 1500 trat die Artillerie endgültig aus ihren Kinderschuhen. Moderne Werkstoffe ermöglichten einen Sprung nach vorne. Zugleich war Italien Schauplatz eines Kampfes um die Vormacht in Europa. Das Grab eines Büchsenmeisters in Pisa führt uns in diese spannende Zeit.
Von Dr. Elmar Heinz
Wer in Pisa nicht nur den schiefen Turm bewundert, sondern den Touristenmassen entfleucht und auch den angrenzenden Campo Santo, den ummauerten und überdachten Friedhof besucht, der findet unter den unzähligen Grabplatten ein schlichtes Exemplar, das einen interessanten Hinweis auf die Frühzeit der Feuerwaffen gibt. Neben einer lateinischen Inschrift zeigt es eine stilisierte Kanone.
Pisa hatte Mitte der 1490er Jahre ein gespanntes Verhältnis zur Vormacht Florenz; als sich auch Venedig gegen Pisa wandte, griffen die Florentiner am 1. August 1499 Pisa mit 15 000 Mann und 80 Geschützen an. Das mißlang, die Pisaner erbeuteten die Geschütze. Nach unsicheren Jahren schloß Pisa 1503 mit Papst Alexander VI. einen Bund gegen Florenz – wenige Tage vor dem Tod des Papstes. Pisa stand alleine da. Florenz versuchte daraufhin, Pisa durch Umlenkung des Flusses Arno mit Durst und Hunger in die Knie zu zwingen. Im September begann eine Belagerung mit 7000 Mann und etwas Artillerie. Es gelang zwar, Breschen in die Mauern zu schlagen, durch die die Infanterie aber nicht in die Stadt eindringen konnte. Pisa galt daraufhin in Florenz als uneinnehmbar. Erneut sollte die Stadt ausgehungert werden. ...
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