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Information.Propaganda.Kunst. – Information.Propagande.Art.

Eybl, Dr. Erik. Format: 29,5 cm × 26 cm. In deutscher und französischer Sprache. 208 Seiten, rund 200 Plakate und Abbildungen, gebunden mit Schutzumschlag.  Verlag Militaria Wien 2010. ISBN: 978-3-902526-39-7. Preis: 49,90 €.

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Kriege werden nur auf den Schlachtfeldern entschieden, wenn die kriegführenden Nationen rückhaltlos davon überzeugt sind, daß die jeweiligen Kriegsziele richtig und gerecht sind. Deshalb nutzen Regierungen das jeweilige Hauptmedium dazu, um die von ihnen gewünschten Informationen möglichst weit zu verbreiten.
Im Ersten Weltkrieg war dieses Hauptmedium der gedruckte Wort, mehr noch das gedruckte Bild. Das vorliegende Buch zeigt, wie die kriegführenden Mächte Österreich-Ungarn und Frankreich die Druckgraphik für ihre Interessen nutzten. Interessant wird dieses durchgehend farbig gedruckte Buch dadurch, daß die Bilder nach Themen geordnet und mit kurzen erläuternden Texten nebeneinandergestellt worden sind.

  

So kann der Leser vergleichend vom Beginn des Krieges 1814 bis in den Frieden nach 1918 hinein verfolgen, was die Menschen in den beiden, eigentlich drei Staaten bewegte. Propagandaplakate müssen nahe an Geschehen und allgemeinem Interesse sein, um überhaupt wirken zu können.

Auch kunsthistorisch Interessierte kommen bei diesem Buch auf ihre Kosten. Sowohl die österreichische wie die französische Propaganda greift auf bedeutende Künstler ihrer Zeit zurück. Bemerkenswert ist, daß einige im Krieg das zeichneten, was sie zeichnen sollten, nach dem Krieg aber zu dem zurückfanden, was sie zeichnen wollten.
Der deutsche Soldat taucht in diesem Band (nur) als Verbündeter Österreich-Ungarns und Feind Frankreichs auf. Interessant wäre, dem hier angestellten Vergleich noch die deutschen Propagandaplakate hinzuzufügen.
Das Buch ist empfehlenswert, weil es gerade auch unbekanntere Plakate zeigt und den Blick dafür schärft, was Information sein soll und was Propaganda ist – damals wie heute.
EH