Trotz der enormen Zerstörungen durch alliierte Luftangriffe erreichte die deutsche Rüstung Ende 1944 ihre höchsten Ausstoßzahlen. Deutschland versank derweilen langsam, aber sicher im Chaos.
Von Dr. Elmar Heinz
Sinnvolles Wirtschaften ist nur möglich, wenn man über ausreichende Ressourcen verfügt. Das ist Allgemeinwissen – sollte man meinen. Sinnvolle militärische Interventionen oder gar Kriegführung sind nur möglich, wenn man über ausreichende Ressourcen verfügt. Auch das ist Allgemeingut – möchte man annehmen. Wenn nun diese beiden Gebiete, Wirtschaft und Kriegführung, ineinandergreifen, gilt die Grundregel erst recht.
Theoretisch war die deutsche Kriegswirtschaft nach Plan organisiert. Reichsmarschall Hermann Göring war Beauftragter für den Vierjahresplan und wurde Ende September 1944 als solcher bis zum Kriegsende bestätigt. Das Kartenmaterial aus Görings Büro zeigt, daß man hier genau wußte, wo im Reich und den ihm angegliederten tschechischen und polnischen Gebieten sowie in den europäischen Staaten welche Rohstoffe und Industriezweige vorhanden waren. Die Schwierigkeit bestand darin, all dieses für die deutsche Rüstung nutzbar zu machen. Mit der Besetzung des „Protektorats Böhmen und Mähren“ und Westpolens als „Generalgouvernement“ hatte man sich die dortige Rüstungsindustrie nutzbar gemacht. Insbesondere die ehemals tschechoslowakische Panzer-, Artillerie- und Gewehrfertigung war bedeutend. Nur mit ihr konnte man einen Krieg überhaupt führen, nachdem man den Hauptlieferanen kriegswichtiger Stoffe, die einstmals verbündete Sowjetunion, im Sommer 1941 angegriffen hatte (s. RWM 09, S. 582ff.).
Im Juli war Göring mit dem Erlaß zum totalen Kriegseinsatz damit beauftragt worden ...
Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 17 auf den Seiten 1166 bis 1169.
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