Das Münchner Auktionshaus Hermann Historica schloß seine 67. Auktion im November 2013 mit einem der besten Ergebnisse seit Bestehen des Unternehmens ab. Besonderes Interesse galt hochwertigen Antiken, meisterlichen Arbeiten von Plattnern und Büchsenmachern sowie einmaligen Erinnerungsstücken europäischer Herrscherhäuser.
In der diesjährigen Herbstauktion der Hermann Historica oHG kamen rund 8‘000 Objekte aus allen Themengebieten der Geschichte und Militärhistorie zum Aufruf, darunter auch Stücke aus dem Historischen Waffenmuseum im Zeughaus Überlingen, die Sammlung Friedrich Hebsacker.
Der persönliche Campagne-Waffenrock des österreichischen Kaisers und ungarischen Königs Franz Joseph I. (1830 – 1916) wurde für 52'000 Euro zugeschlagen (Ausruf: 20‘000 Euro). Der Rock wurde 1916 in allerhöchster Qualität von der Schneiderei des Hoflieferanten „A. Uzel“ in Wien gefertigt und nachweislich von Kaiser Franz Joseph I. getragen.
Ebenso gefragt waren Objekte aus dem persönlichen Besitz des Bayerischen Königs Ludwig II. (1845 – 1886). Ein prunkvoller Taktstock aus Ebenholz und Silber, den König Ludwig II. 1866 an Richard Wagner (1813 – 1883) überreichte, stieg von 9'000 auf 33'000 Euro. Eine königliche Petschaft wurde für 16'000 Euro zugeschlagen, eine Wappenauflage aus Gold und Emaille mit Rautenwappen und Spiegelmonogramm für 5‘200 Euro (2‘500 Euro).
Eine kostbar verarbeitete goldene Geschenkdose Kaiser Napoleons I. an Marschall Ney wurde mit 60'000 Euro (40'000 Euro) zugeschlagen.
Schußwaffen aus fünf Jahrhunderten. Eine hochwertige Luxus-Radschloßpistole aus Nürnberg um 1590/1600 aus dem Zeughaus der Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt erhielt bei 41'000 Euro den Zuschlag (35‘000 Euro). Ein sehr elegantes Pistolenpaar in hervorragendem Zustand, das nach 1814 von John Manton & Sons in London gefertigt wurden war. wurde auf 29‘000 Euro hochgesteigert (18'000).
Sehr seltene Stücke fanden sich auch unter Waffen moderner Systeme. Hier stachen besonders zwei Borchardt C93 hervor. Eine dieser seltenen Selbstladepistolen im Koffer stammte aus der nur 1'100 Seriennummern umfassenden Loewe-Fertigung. Sie wurde mit 27‘000 Euro zugeschlagen (20'000 Euro). Eine weitere Waffe aus DWM-Fertigung um 1896 erzielte dagegen ihre Taxe von 10'000 Euro.
Orden und Ehrenzeichen. Erstmals konnte ein bayerischer Militär-Sanitäts-Orden 1. Klasse, der in diesem Fall dem Oberarzt Dr. Alois Drisch verliehen wurde, ersteigert werden. Bei einer Taxe von 14‘000 Euro kam der Zuschlag bei 15‘500 Euro. In bester Erhaltung präsentierte sich ein Ordenskreuz des preußischen Pour le Mérite, was einem Bieter 18‘500 Euro (12‘000 Euro) wert war.
In über einer Woche versteigerte Hermann Historica außerdem Antiken, Alte Waffen und Kunsthandwerk sowie Objekte der Provenienz Afrika, Orient und Asien. Alle genannten Preise sind Nettopreise und verstehen sich zuzüglich 23 Prozent Aufgeld.