Alte Jagdwaffen sind derzeit in großen Mengen auf dem Markt. „Alt“ heißt aber nicht gleich „altes Eisen“. Manche Jagdwaffe hat zwar einige Jahre auf dem Buckel, ist aber voll einsetzbar. Das gilt auch für diese Hahnflinte aus Lüttich.
Von Dr. Elmar Heinz
Moderne Jäger gehen in Tarndruck auf die Jagd und nutzen moderne, CNC-gefräste Waffen. Das stimmt ebenso wie „alle Bayern tragen Lederhosen“. Allerdings vermittelt das Marketing der meisten Hersteller diesen Eindruck. Dabei bildet die „Lodenfraktion“ unter den Jägern nach wie vor die schweigende Mehrheit. Wer nicht vom Lodenmantel lassen will, der gibt auch Drilling, 98er und Querflinte nicht aus der Hand.
Dennoch sind aus Jägernachlässen derzeit viele ältere Jagdwaffen zu sehr niedrigen Preisen auf dem Markt. Hier können nicht nur Jungjäger günstig einkaufen. Systeme von Jagdwaffen sind ein interessantes und unerschöpfliches Sammelgebiet. Im Idealfall kann man eine interessante Waffe mit auf eine Runde „Rollhase“ oder „Tontaube“ nehmen – auch als Nichtjäger zum sportlichen Wettstreit. Schließlich kann man solche Flinten einfach mit der gelben Sportschützen-Waffenbesitzkarte erwerben.
Marke Bayard gehörte Pieper. Die hier als Beipiel vorgestellte Hahnflinte entstand bei Pieper in Lüttich. Bayard ist das Markenzeichen des Etablissements. Der aus Deutschland stammende Heinrich Pieper gehörte am Ende des 19. Jahrhunderts zu den großen Unternehmern in der belgischen Waffenstadt. Er zeichnete bei der Gründung der Fabrique Nationale Herstal (s. RWM 05) im Jahr 1889 10 Prozent der regulären und 20 Prozent der Vorzugsaktien. Nach der Übernahme von FN 1896 durch die Loewe-Gruppe, zu der auch DWM Berlin und Mauser Oberndorf gehörten, blieb Pieper bis zu seinem Tod im Aufsichtsrat von FN tätig. In der FN-Firmengeschichte spekuliert man gar, ob die Übernahme nicht ein von Piper eingefädeltes „deutsches“ Geschäft gewesen sei.
Realstück wie aus dem Katalog. Man findet die Waffe im Stukenbrok-Katalog aus der Zeit um 1900. Hier wird sie auch sauber beschrieben: ...
Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 14 auf den Seiten 1002 bis 1003.
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