Gerhard Ortmeier M.A. Wie aus der RWM-Depesche 02 bekannt, galt Chiles Armee spätestens seit der Mitte des 19. Jahrhunderts nicht nur in Lateinamerika als Träger des Fortschritts. Ihre Schlagkraft war gefürchtet. Zunächst hatte sich der Andenstaat an zwei Streitkräften orientiert, die weltweit Vorbildcharakter hatten: an der englischen Flotte und dem französischen Heer. Während die chilenische Flotte weiterhin an Britanniens Stolz ausgerichtet blieb, hatten Frankreichs Landstreitkräfte im französisch-deutschen Krieg 1870/71 (s. Schwerpunkt RWM 02) den Nimbus ihrer Unbesiegbarkeit verloren. Strahlender Stern am militärischen Himmel war nun international das preußisch-deutsche Heer. |
Chile folgte nun dem erfolgreichen deutschen Vorbild. Im Jahr 1885 kam der preußische Hauptmann Emil Körner Klenze ins Land. Als General Emilio Körner wurde er der große Reformator des chilenischen Heeres. Doch bei aller eindeutigen Ausrichtung an den französischen, britischen und deutschen Streitkräften blieb der Blick von Chiles Militär nie nur auf deren Bewaffnung verengt. Immer hatte die Militärverwaltung den internationalen Waffenmarkt und seine neuesten Entwicklungen im Auge gehabt. So wurden etwa schon früh die innovativen Unterhebel-Repetierergewehre Winchester M. 1873 und M. 1886 in den Vereinigten Staaten von Amerika erworben.
Waffenlieferungen aus Österreich. Der Beginn der entscheidenden Reformen in der chilenischen Armee war mit dem im vorangegangenen Artikel beschriebenen waffen- und munitionstechnischen Umbruch zusammengefallen. Anfang der 1880er Jahre begann die Zeit der militärischen Mehrlade-Repetiergewehre.
Schon früh richtete sich der kompetente Blick der chilenischen Militärverwaltung auf die Oesterreichischen Waffenfabriks-Gesellschaft (ŒWG) in Steyr.
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