Einen vergessenen Wandtresor fanden Bauarbeiter im Bundessozialgericht in Kassel. Sein Inhalt ermöglicht uns, einer interessanten Biographie nachzuspüren. Der Zufallsfund offenbart eine geradlinige militärische Karriere ohne Brüche. General der Infanterie Theodor Victor Leo Petsch schloß den Tresor Ende März 1945 ab.
Von Eugen Lisewski M.A.
Als in Kassel das Gebäude des Bundessozialgerichtes umfassend modernisiert und saniert wurde, machten die Bauarbeiter einen erstaunlichen Fund. Im ehemaligen Dienstzimmer des Präsidenten wurde hinter einem Einbauschrank am 4. März 2009 ein in die Wand eingemauerter Tresor entdeckt. Den bis dato unbekannten Panzerschrank brach man aus der Wand und öffnete ihn unter Einsatz von „schwerem Gerät„ rückseitig. Zum Vorschein kamen reichlich vier Dutzend Artefakte aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges wie Aktendeckel, Dokumente, Dienstpistole nebst Munition, Photos, Zeitschriften und Bücher. Interessanterweise befand sich im Panzerschrank auch sehr persönliche Habe des ehemaligen „Tresornutzers„ wie Thermosflasche, Haarwasser, Rolle Toilettenpapier, Korkenzieher und Lavendel-Rasierwasser.
Ist das verwunderlich? Mitnichten! Gediente Soldaten mögen sich des Inhalts ihres Spindes (besonders in den kleinen Fächern) während Ihrer Dienstzeit erinnern. Einige Objekte trugen handschriftliche Vermerke wie: „Ihnen lieber Petsch…„, „Herrn General„ oder „GEHEIM – Kdr. General„. Die Aufklärungsarbeit war hierdurch reine Fingerübung für den Heereskundler. Das Aufklärungsergebnis: Der Tresor gehörte zur Dienstzimmerausstattung des Stellvertretenden Kommandierenden Generals und Befehlshabers im Wehrkreis IX. (Kassel), Herrn General der Infanterie Theodor Petsch.
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