Pistolen und Revolver
RWM 10: Auf Mannlichers Spuren - die spanische Star M 1919
Die meisten spanischen Waffenschmiede ahmten ganz bewußt gebrauchstüchtige und bekannte Waffen aus anderen Ländern nach. Sie kopierten Entwürfe von Browning, Mauser und Walther. Die vorgestellte Waffe baut auf einem Vorbild von Ferdinand Mannlicher auf, wobei die spanischen Konstrukteure sie vereinfachten und eigene Ideen einbrachten.
Von Gerhard Ortmeier M.A.
Im Jahre 1905 hatte Bonifacio Echeverría Orbea sich mit seinem Vater José Cruz zusammengetan, um eine Firma zu gründen. Beide stammten aus einer alten baskischen Büchsenmacherfamilie. Was lag näher, als in der berühmten Waffenstadt Eibar Feuerwaffen herzustellen. Die neu gegründete Firma ließ sich den Markennamen „Star“ durch Eintrag ins Amtsblatt schützen. Als der Vater ein Jahr später verstarb, trat sein weiterer Sohn, Julián Echeverría Orbea, in das Unternehmen ein. Darauf wurde die Firma in Bonifacio y Julián Echeverría umbenannt. Schon 1910 verließ Bonifacio den Betrieb. Der enge Kontakt zwischen den Brüdern blieb allerdings erhalten, obwohl der Name Julián wieder aus dem Firmennamen verschwand. Vorher hatte Julián ab 1900 als Techniker und Konstrukteur bei dem baskischen Waffenunternehmen Garate, Anitua y Cia. gearbeitet. Dort war er auf die La Lira gestoßen, eine Pistole, die aus dem Spanischen übersetzt Leier bedeutet. Diese war eine eindeutige Kopie der Mannlicher M 1901 aus dem Hause der ŒWG/Steyr.
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RWM 09: Die französischen P.38
Frankreich nahm es 1945 nicht so genau mit dem alliierten Kriegsziel, die deutsche Rüstungsindustrie zu zerstören. Zu verlockend waren die Kapazitäten von Mauser in Oberndorf. Dort lief die Fertigung von Waffen – darunter der Pistole 38 – bis Mitte 1946 weiter. Die Sowjets setzten dann im alliierten Kontrollrat die Sprengung der Mauser-Werke durch. Die Pistolen 38 nutzte Frankreich beispielsweise im Indochina-Krieg.
Von Mauro Baudino und Gerben van Vlimmeren
Mauser konnte zwar für sich beanspruchen, mit der C96 die erste erfolgreiche Selbstladepistole gebaut zu haben. Ein großer Teil des Ruhms der Firma ist aber auf Konstruktionen begründet, die ab 1930 entstanden. So kam beispielsweise die Fertigung der Parabellum-Pistole P. 08 von DWM Berlin zu Mauser nach Oberndorf. Deren Fertigung endete allerdings 1942 und wurde erst im Mai 1945 wieder aufgenommen, als die Franzosen Oberndorf und das Mauser-Werk besetzt hatten. In der Zwischenzeit hatte Mauser die Walther-Konstruktion P. 38 gebaut, die die P. 08 abgelöst hatte. Den Franzosen war sofort klar, welche großen Kapazitäten ihnen das besetzte Mauser-Werk bot. Es erlaubte ihnen, erneut mit der Fertigung von Pistolen P. 08, P. 38, des Modells HSC und von Karabinern und Maschinenwaffen zu beginnen.
RWM 08: Lütticher Behelfspistolen für Bayerns Heer
Im Ersten Weltkrieg mußte das Deutsche Reich enorme Waffenverluste ausgleichen. Die Heeresverwaltungen der Bundesstaaten griffen dabei auch auf Pistolen aus belgischer Fertigung zurück.
Von Reinhard Saal und Dr. Elmar Heinz
Das Bayerische Kriegsarchiv München verwahrt unter anderem Material, das auf die Nutzung von belgischen Pistolen in den Kalibern 6,35 mm Br. und 7,65 mm Br. durch deutsche Kontingente im Ersten Weltkrieg hinweist. Das ist für Sammler interessant, da hierdurch nachgewiesen wird, welche Modelle aus welcher Quelle verwendet wurden.
Am 22. August schrieb die Gewehrfabrik Amberg an die königliche Feldzeugmeisterei, daß der Bedarf an Pistolen 08 (500 Stück) nicht gedeckt werden könne, da weder von der Gewehrfabrik Erfurt noch von den Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken (DWM) Berlin Lieferungen eingegangen seien. „Insbesondere im Hinblick auf die Eigenart der feindlichen Bevölkerung muß aber die Versorgung [...] mit entsprechenden Faustfeuerwaffen mit allen Mitteln angestrebt werden. ...
Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 08 ab Seite 558.
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RWM 07: Mausers Persien-Kontrakt – Geschichte neu schreiben
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Daß die Waffenfabrik Mauser Pistolen nach Persien lieferte, ist bekannt. Recherchen im Mauser-Archiv ersetzen einige Annahmen durch belegbare Tatsachen.Von Mauro Baudino und Gerben van Vlimmeren Die auch als „C 96“ bekannte lange Mauser-Pistole ist nach wie vor eine der faszinierendsten Kurzwaffen überhaupt. Ihren Platz in der Geschichte verdankt sie der Tatsache, daß sie die erste für den Militärgebrauch nutzbare Selbstladepistole war. Auch wenn sehr viele Waffen dieses Modells gebaut wurden, ist ein Teil ihrer Geschichte noch rätselhaft. Verschiedene Autoren schrieben über die Pistole und ihre Geschichte, wobei sich manchmal Fakten und Fiktion vermengten. Der Gedanke, die Pistole sei ohne die Beteiligung Paul von Mausers entwickelt worden, ist anhand der Akten widerlegt. ... Den vollständigen Artikel finden Sie in der RWM-Depesche 07 ab Seite 486. |
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Von Leonardo M. Antaris
Übersetzung: Albrecht Simon
Der chinesische Markt hatte nach dem Ersten Weltkrieg spanische Kopien der langen Mauser-Pistole C 96 begierig aufgesaugt (vgl. RWM 03, S. 202ff.). Die Hersteller im spanischen Baskenland fertigten vor allem Pistolen mit der Möglichkeit, vollautomatisch zu schießen. Das war nicht sinnvoll, aber verkaufsfördernd.
Der nächste Schritt war, die Munitionskapazität der Pistolen zu erhöhen; Beístegui und Astra führten 20-Schuß-Pistolen ein. Anders als bei der Mauser, deren 20-Schuß-Griffstück aus einem Stück geschmiedet wurde, setzten Beístegui und Astra 10-Schuß-Verlängerungen per Schwalbenschwanz an das Standardgriffstück an. Gleichzeitig wurden nach dem Motto „größer ist besser“ die Läufe von 140 mm auf 180 mm verlängert. Eine Anzeige aus der Zeit läßt vermuten, daß zunächst Beístegui die 20-Schuß-Möglichkeit beim Modell H und später beim Modell MM 31 angeboten hat. Astra folgte jedoch auf dem Fuße und benannte ihre 20-Schuß-Pistole M 902.
Um diese riesigen Pistolen unterzubringen, gab es erhebliche Änderungen am Anschlagschaft.
RWM 07: Nagant-Revolver sind gasdicht und günstig
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So archaisch sie auf den ersten Blick scheinen mögen, sind Nagant-Revolver ein Stück „Hightec“ ihrer Zeit. Neben der Technik und der Geschichte dieser Waffe sind auch die Preise für Einsteiger interessant – damit sind „Naganten“ für historische wie für Systemsammler ein lohnendes Betätigungsfeld.Von Dr. Elmar Heinz Das kaiserlich russische Heer führte im Mai 1895 einen neuen Revolver im Drei-Linien-Kaliber (7,62 mm) ein. Er hatte das gleiche Laufprofil wie das Drei-Linien-Gewehr M. 91, auch wurden die Revolverpatronen mit dem Gewehrpulver geladen. Die Waffe war damals recht modern. Sie verfügte über ein Rückspringschloß, mit sieben Schuß über eine hohe Kapazität und war Ein Konstruktionsmerkmal macht den Nagant bis Den vollständigen Artikel finden Sie in der RWM-Depesche 07 ab Seite 498.
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Von Leonardo M. Antaris
Übersetzung: Albrecht Simon
Der chinesische Markt hatte nach dem Ersten Weltkrieg spanische Kopien der langen Mauser-Pistole C 96 begierig aufgesaugt (vgl. RWM 03, S. 202ff.). Die Hersteller im spanischen Baskenland fertigten vor allem Pistolen mit der Möglichkeit, vollautomatisch zu schießen. Das war nicht sinnvoll, aber verkaufsfördernd.
Der nächste Schritt war, die Munitionskapazität der Pistolen zu erhöhen; Beístegui und Astra führten 20-Schuß-Pistolen ein. Anders als bei der Mauser, deren 20-Schuß-Griffstück aus einem Stück geschmiedet wurde, setzten Beístegui und Astra 10-Schuß-Verlängerungen per Schwalbenschwanz an das Standardgriffstück an. Gleichzeitig wurden nach dem Motto „größer ist besser“ die Läufe von 140 mm auf 180 mm verlängert. Eine Anzeige aus der Zeit läßt vermuten, daß zunächst Beístegui die 20-Schuß-Möglichkeit beim Modell H und später beim Modell MM 31 angeboten hat. Astra folgte jedoch auf dem Fuße und benannte ihre 20-Schuß-Pistole M 902.
Um diese riesigen Pistolen unterzubringen, gab es erhebliche Änderungen am Anschlagschaft.
RWM 06: Für Kaiser, Reich und Übersee – die Schwarzlose-Pistole Modell 1909
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Der deutsche Kaiser Wilhelm II. ging im November 1918 in die Niederlande ins Exil. Eine Schwarzlose-Pistole Modell 1909 läßt sich durch Photos und Indizien dem Besitz des Kaisers zuordnen. Wir stellen die außergewöhliche Konstruktion und ihre Hersteller vor.Von Friedrich Müller Vor kurzem tauchte bei einer Sammlungsauflösung die hier vorgestellte Schwarzlose-Pistole Modell 1909 auf. Schon ein erster kurzer Blick auf diese Waffe zeigte, daß es sich hierbei um etwas ganz Besonderes handeln könnte: Die linke Griffschale trägt ein verschlungenes W mit „II„, was möglicherweise als Monogramm des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. aufgelöst werden kann. Nun läuten beim versierten Sammler in solchen Fällen sofort alle Alarmglocken, da in letzter Zeit leider in stark zunehmendem Maße Verfälschungen und Fälschungen auftauchen. |
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HGM erwirbt Pistole des Thronfolgers Franz Ferdinand
Das Heeresgeschichtliche Museum (HGM) in Wien erwarb Ende Januar 2012 auf einer Auktion eine Pistole System Pieper, die der österreichische und ungarische Thronfolger Franz Ferdinand von der Österreichischen Waffenfabriksgesellschaft (ŒWG) erhalten hatte.

Die Pistole Modell 1909 im Kaliber 6,35 mm Br. trägt die Fertigungsnummer 33657 A. Sie ist bereits in die Schausammlung des Heeresgeschichtlichen Museums integriert.
Neuerscheinung: Le cinque vite della Glisenti 1910
Frisch aus der Druckerei kam Ende 2011 ein neues Buch über die erste Oronnanzpistole des italienischen Heeres, das Modell 1910 "Glisenti". Einer der beiden Verfasser ist RWM-Autor Adriano Simoni.Das 190 Seiten starke Buch in italienischer Sprache befaßt sich mit den "cinque vite", den fünf Leben der Glisenti-Pistole. Es zeigt den Stand der Technik um 1900, geht auf die Prototypen, das Modell 1905/06 sowie die militärische Ausführung 1910 ein. Weitere Kapitel befassen sich mit verbesserten Ausführungen wie der Brixia 1913 und den Versuchen, das Modell nach dem Ersten Weltkrieg weiter zu verbessern. Das Buch ist reich bebildert. Es kostet 32,00 Euro. Die (knappe) Ankündigung des Verlags finden Sie hier. Fragen zum Buch beantwortet Ihnen die RWM-Mannschaft.
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RWM 05: Grande Puissance – großer Wurf, große Verbreitung
Bei FN arbeitete nach dem Tod John Moses Brownings Dieudonné Saive am Konzept einer 9-mm-Pistole weiter. Wenig blieb schließlich vom ursprünglichen Entwurf übrig. Die Waffe ist bis heute eine der am weitesten verbreiteten Militärpistolen.
Von Dr. Elmar Heinz und Alexander Krutzek
Befürchtungen der FN-Werksleitung, daß der Absatz der militärischen Erzeugnisse in Zeiten des Völkerbundes abreißen könne, bewahrheiteten sich nicht. Anfang der 1930er Jahre waren die Auftragsbücher gut gefüllt. FN bot damals „alles aus einer Hand„ an. In Brügge entstand eine neue Fabrik zur Munitionsfertigung. Im Jahr 1934, also lange bevor die deutsche Reichswehr in das entmilitarisierte linksrheinische Reichsgebiet einrückte und damit Befürchtungen bei den westlichen Nachbarn auslöste, begann eine große Kaufwelle. In der zweiten Hälfte des Jahrzehnts bestand so große Nachfrage nach FN-Handfeuerwaffen wie nie zuvor. Bei Beginn der Kämpfe im Mai 1940 hatte das Unternehmen noch mehr Aufträge, als abgearbeitet werden konnten.
RWM 05: Beretta liefert Pistolen Modell 34 und 35 an das Reich
Nach der italienischen Kapitulation im September 1943 war der Krieg auf der Halbinsel nicht beendet. Zwei italienische Regierungen standen sich gegenüber. Beretta fertigte zwischen September 1943 und April 1945 nicht nur für Mussolini weiter, sondern lieferte auch an die Deutsche Wehrmacht.
Von Adriano Simoni
Die Beretta-Selbstladepistole Modello 34 im Kaliber 9 mm kurz ist als militärische Seitenwaffe sicher eine der bekanntesten Pistolen des 20. Jahrhunderts. Sie entstand als Projekt von Tullio Marangoni, dem technischen Leiter der Fabbrica d’Armi Beretta in Gardone, der italienischen Waffenmetropole in der Val Trompia. Das Modell erblickte Anfang der 1930er Jahre das Licht der Welt, nachdem die Modelle 31 und 32 entstanden waren. Die königlich italienischen Streitkräfte führten die Pistole offiziell im Jahr 1934 ein. Sie blieb bis in die 1980er Jahre im Dienst, wurde aber schrittweise durch die Beretta-Modelle 1951 und 92 ersetzt, beide im Kaliber 9 mm×19.
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