Waffen und Gerät dienen zur Erläuterung, welche Kampfmittel beiden Seiten damals zur Verfügung standen. Diese Exponate sind – wie beispielsweise die rumänische Orita-MP – teilweise echte Raritäten, stammen aber wohl nicht aus Stalingrad, wie eine nachgestrichene MG-34-Lafette und ein zusammengesetzter Karabiner hier oder eine von der NVA genutzte Zielvorrichtung auf eine Geschütz dort nahelegen.
Das NKFD.
In Gefangenschaft spaltete sich insbesondere das deutsche Offizierskorps; ein Teil entzog sich der sowjetischen Propaganda, ein anderer arbeitete im Nationalkommitee Freies Deutschland (NKFD) und im Bund Deutscher Offiziere (BDO) de facto für die Sowjets. Diese beiden Organisationen werden ebenfalls behandelt. In der sowjetischen Besatzungszone und in der SED-Diktatur sollten sie nicht nur ideologische Bedeutung erlangen. NKFD-Angehörige wie Vinzenz Müller waren maßgeblich am Aufbau der Kasernierten Volkspolizei beteiligt.
Die Ausstellung zeigt nicht nur den KVP-Uniformmantel von Wilhelm Adam, zuvor Adjudant von Generalfeldmarschall Paulus, sondern auch den Uniformmantel von Oberst i.G. Reinhard Gehlen, der die Feindaufklärung an der Ostfront leitete und später den westdeutschen BND aufbaute, oder den Uniformrock des Bundeswehrgenerals Artur Weber. Alle drei sind durch Stalingrad schicksalhaft verbunden.
Für die ideologische Bedeutung des NKFD steht das Gemälde „Nationalkommitee Freies Deutschland“ von Werner Tübke. 1969/70 gemalt, stellte es Walter Ulbricht in den Mittelpunkt. Der war wie Erich Weinert und Wilhelm Pieck Propagandist vor Stalingrad und damals gerade Staatsratsvorsitzender. 1971 wurde Ulbricht von Honecker abgelöst – das Gemälde verschwand im Depot.
Bereits unmittelbar nach den Kämpfen zeigten sowjetische Filme den Kampf aus deren Sicht. In Ost und West entstanden dann nicht nur mehr oder minder authentische Bücher zum Thema, sondern auch Filme wie „Zwanzig Tage ohne Krieg“, „Hunde, wollt ihr ewig leben“ oder „Stalingrad“.