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RWM 09_640Schweizer Präzision ist ein oft bemühtes Topos. Im Fall des Karabiners 31 trifft es aber zu. Die Waffen sind sehr ordentlich gearbeitet, schießen präzise und sind auf dem deutschen Markt erstaunlich günstig.

Von Dr. Elmar Heinz

Wie wichtig die Wahrnehmung ist, zeigt das Beispiel der schweizerischen Infanteriegewehre und -karabiner. G 11, K 11 und K 31 sind hervorragend verarbeitete Waffen. Sie schießen bemerkenswert präzise, die Abzüge sind traumhaft. Dennoch stehen sie in Deutschland im Schatten des Karabiners 98. Der wird im historischen Kontext des Zweiten Weltkriegs wahrgenommen – der K 31 nicht. Das spiegelt sich im Preis wieder. Der Fachhandel bietet gute Karabiner 31 oft zu Preisen weit unter 250 Euro an. Damit ist dies eine ideale Waffe nicht nur für Einsteiger.

Schweiz war Vorreiter. Um 1880 war die Schweiz bei den Infanteriegewehren führend. Mit dem Geschoßkaliber von 7,5 mm war sie noch zu Schwarzpulverzeiten allen anderen Staaten voran. Ihre Gewehrpatrone diente als Vorbild für die deutsche. Auch bei der Suche nach dem besten Verschlußsystem war die Schweiz richtungsweisend. Der Geradezugverschluß ermöglicht ...

Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 09 ab Seite 640. 

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Im RWM-Kiosk finden Sie auch das Inhaltsverzeichnis und die Leseprobe, die Ihnen einen ersten Eindruck dieser Ausgabe vermittelt.

Der zweite Band des Werks „Deutsche Militärgewehre“ ist den Schußwaffen 88 und 91 des deutschen Reichsheeres gewidmet. Er enthält eine umfassende, quellengestützte Darstellung dieser Waffen und ihrer Geschichte. Mit ihnen vollzog die Armee den Übergang zum Nitrozellulosepulver.

Dieser Wechsel des Treibmittels bedeutete einen Quantensprung in der militärischen Bewaffnung. Das Buch stützt sich wie seine Vorgänger auf intensive Studien in deutschen Archiven und namhaften öffentlichen und privaten Sammlungen. Es räumt mit den teilweise unzutreffenden Vorstellungen auf, die sich über die Kinderkrankheiten dieser Waffen bis heute gehalten haben.

Das Buch beschreibt die zwei Nutzungsperioden: die Zeit bis zur Einführung des Gewehrs 98 und die Reaktivierung im Ersten Weltkrieg. Patronentaschen und Seitengewehre werden hier für alle drei Bände zentral behandelt.

  

Auch die Kapitel über Zielwaffen und Fechtgewehre wurden hier integriert. Nach mehr als zehnjährigen Quellenforschungen und vielen Fototerminen in deutschen und internationalen Museen schließt dieser Band die Trilogie „Deutsche Militärgewehre” ab. Es ist ab November 2012 lieferbar.

Farbbildband, 400 Seiten, rund 700 Fotos und Abbildungen, Leinen gebunden mit Schutzumschlag, Großformat: 29,5 cm × 26 cm. Preis: 85,90 Euro.

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Eins muß man den US-Amerikanern lassen: Aus kleinen Fehlern lernen sie schnell. Aufgrund der Erfahrungen, die die US-Streitkräfte während des Spanisch-Amerikanischen Krieges 1898 gewonnen hatten, wurde kurze Zeit später ein neues Standard-Gewehr eingeführt. Das brandneue Springfield M 1903 gilt bis heute als eines der besten Repetiergewehre der Welt.

Von Gerhard Ortmeier M.A.

In das Gedächtnis der US-Amerikaner hatte sich vor allem die Schlacht um den San-Juan-Hügel auf Kuba eingebrannt. Dort richteten etwa 700 Spanier als Verteidiger unter den angreifenden US-Soldaten ein regelrechtes Blutbad an, obwohl sie zahlenmäßig 1 zu 21 unterlegen waren. Das präzise und vor allen schnelle Feuer der eingegrabenen Verteidiger mähte bei geringen
eigenen Verlusten in kürzester Zeit 1385 Angreifer
nieder. Trotz der hohen Ausfälle konnten die US-Soldaten zwar den Sieg erringen, ...

Den vollständigen Artikel finden Sie in der RWM-Depesche 07 ab Seite 454.

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China war für Spaniens Pistolenbauer lange Jahre ein hervorragender Markt; als er gesättigt war, mußten sie sich neue Kunden suchen. In den folgenden Jahren belieferten sie die spanische Polizei, die beiden verfeindeten Parteien des spanischen Bürgerkriegs, die Deutsche Wehrmacht und schließlich Länder der dritten Welt.
Von Leonardo M. Antaris
Übersetzung: Albrecht Simon

Der chinesische Markt hatte nach dem Ersten Weltkrieg spanische Kopien der langen Mauser-Pistole C 96 begierig aufgesaugt (vgl. RWM 03, S. 202ff.). Die Hersteller im spanischen Baskenland fertigten vor allem Pistolen mit der Möglichkeit, vollautomatisch zu schießen. Das war nicht sinnvoll, aber verkaufsfördernd.
Der nächste Schritt war, die Munitionskapazität der Pistolen zu erhöhen; Beístegui und Astra führten 20-Schuß-Pistolen ein. Anders als bei der Mauser, deren 20-Schuß-Griffstück aus einem Stück geschmiedet wurde, setzten Beístegui und Astra 10-Schuß-Verlängerungen per Schwalbenschwanz an das Standardgriffstück an. Gleichzeitig wurden nach dem Motto „größer ist besser“ die Läufe von 140 mm auf 180 mm verlängert. Eine Anzeige aus der Zeit läßt vermuten, daß zunächst Beístegui die 20-Schuß-Möglichkeit beim Modell H und später beim Modell MM 31 angeboten hat. Astra folgte jedoch auf dem Fuße und benannte ihre 20-Schuß-Pistole M 902.
Um diese riesigen Pistolen unterzubringen, gab es erhebliche Änderungen am Anschlagschaft.

Die Briten hatten im Ersten Weltkrieg erkannt, daß ihr S.M.L.E. recht kompliziert
und aufwendig zu fertigen war. Eine Neukonstruktion sollte Abhilfe schaffen. Ergebnis war das .303 rifle, No. 4 – es war neu, aber nicht einfacher.

Von Gerhard Ortmeier M.A.

Entwickelt wurde das No. 4 ab den 1920er Jahren aus einer geradezu legendären Waffe, dem S.M.L.E. (vgl. RWM 01, S. 52ff.) Dessen Nachfolge sollte es antreten. Das Lee-Enfi eld-Kurzgewehr („Rifl e, Short, Magazine, Lee-Enfield, .303-inch“, kurz S.M.L.E.) hatte sich auf den zahlreichen Kriegsschauplätzen des Ersten
Weltkrieges ganz ausgezeichnet bewährt. Bei den Soldaten des britischen Empires war es höchst beliebt.

Vor allem die Unempfindlichkeit gegen Schmutz überzeugte. Dazu kamen eine gediegene Verarbeitung, die ausgesprochene Handlichkeit und ein leichter Schloßgang. Der erlaubte zusammen mit dem kurzen Repetierweg ...

Den vollständigen Artikel finden Sie in der RWM-Depesche 07 ab Seite 494.

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China war für Spaniens Pistolenbauer lange Jahre ein hervorragender Markt; als er gesättigt war, mußten sie sich neue Kunden suchen. In den folgenden Jahren belieferten sie die spanische Polizei, die beiden verfeindeten Parteien des spanischen Bürgerkriegs, die Deutsche Wehrmacht und schließlich Länder der dritten Welt.
Von Leonardo M. Antaris
Übersetzung: Albrecht Simon

Der chinesische Markt hatte nach dem Ersten Weltkrieg spanische Kopien der langen Mauser-Pistole C 96 begierig aufgesaugt (vgl. RWM 03, S. 202ff.). Die Hersteller im spanischen Baskenland fertigten vor allem Pistolen mit der Möglichkeit, vollautomatisch zu schießen. Das war nicht sinnvoll, aber verkaufsfördernd.
Der nächste Schritt war, die Munitionskapazität der Pistolen zu erhöhen; Beístegui und Astra führten 20-Schuß-Pistolen ein. Anders als bei der Mauser, deren 20-Schuß-Griffstück aus einem Stück geschmiedet wurde, setzten Beístegui und Astra 10-Schuß-Verlängerungen per Schwalbenschwanz an das Standardgriffstück an. Gleichzeitig wurden nach dem Motto „größer ist besser“ die Läufe von 140 mm auf 180 mm verlängert. Eine Anzeige aus der Zeit läßt vermuten, daß zunächst Beístegui die 20-Schuß-Möglichkeit beim Modell H und später beim Modell MM 31 angeboten hat. Astra folgte jedoch auf dem Fuße und benannte ihre 20-Schuß-Pistole M 902.
Um diese riesigen Pistolen unterzubringen, gab es erhebliche Änderungen am Anschlagschaft.

Klein war Österreich nach 1918 geworden. Seine Armee, das Bundesheer, mußte sparen. Deshalb kaufte es ab 1925 für seine Infanteriewaffen beim nördlichen Nachbarn Kleinkaliber-Einstecksysteme. Die letzte Bestellung erfolgte unmittelbar vor dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht 1938.

Von Rupert Reisinger

Fast alle Militärs hatten seit der Einführung der Patronenwaffen ein Problem, nämlich die zu teure und zu zeitaufwendige Schießausbildung der Truppe. Normale Patronen waren teuer, die Gewehre wurden durch das viele Schießen abgenützt. Außerdem mußte man zu Schießplätzen vor den Städten marschieren, was meistens einige Stunden Fußmarsch bedeutete. Auch das Wetter bedingte die Ausbildung im scharfen Schuß.

So war man schon früh bemüht, den Schießbetrieb billiger und mit weniger Zeitaufwand in die Kasernenhöfe oder in Keller, große Räume oder auf Gänge der Kasernengebäude zu verlegen.

 

uhl-kleinkalibersystem-fuer-modell-98-und-96Hohe Munitionskosten und die fehlende Möglichkeit, auf 100 m oder 300 m zu trainieren, können den Einsatz von Kleinkalibersystemen in Ordonnanzwaffen sinnvoll machen. Wir haben ein brandneues Repetiersystem von Uhl unter die Lupe und auf den Schießstand mitgenommen.

Von Dr. Elmar Heinz

Wer aus seiner Repetierbüchse System 98 (oder 96 „Schweden-Mauser„) eine mehrschüssige Kleinkaliberbüchse machen möchte, kann seit September 2011 das Einstecksystem ES 98 des Syrgensteiner Herstellers Uhl GmbH verwenden. Es handelt sich um ein System mit Zylinderverschluß und zehnschüssigem Wechselmagazin. Die Verriegelung erfolgt über den Ansatz des Kammerstengels an der Hülse. Um eine sichere Verriegelung zu gewährleisten hat Uhl zusätzlich einen Kugelschnäpper eingebaut. Das System war bereits im Frühjahr auf der Fachmesse IWA zu sehen, ist jetzt serienreif und wird ausgeliefert.

rwm-05-repetierbuechsen-mannlicher-aus-niederlaendisch-indienMannlicher-M. 95 mit Zylinderverschluß führte das Königreich der Niederlande Ende des 19. Jahrhunderts ein. Ein Teil der Waffen ging in die Kolonien – was übrig blieb, ist nun auf dem deutschen Markt.

Von Dr. Elmar Heinz

Das Königreich der Niederlande verfügte – im Gegensatz zum südlichen Nachbarn Belgien – über ein ausgedehntes Kolonialreich, das einen wesentlichen Beitrag zum Wohlstand der Handelsnation leistete. Aus den ehemals niederländischen Teilen Indiens sind nun einige Mannlicher-Gewehre und -Karabiner auf den deutschen Markt gekommen. Sie sind in zweifacher Hinsicht interessant: Zum einen ist ihr Weg um die halbe Welt nachzuvollziehen. Zum anderen ist der Zylinderverschluß mit Mannlicher-Komponenten eine Alternative zu dessen Geradezug-Konstruktionen, die wir in RWM-Depesche 03 vorgestellt haben.

rwm-kiosk-storz-deutsche-militaergewehre-werder-mauser-deutsches-reichDr. Dieter Storz beschreibt in seinem Buch die Langwaffen des Deutschen Kaiserreiches für Schwarzpulverpatronen im Kaliber 11 mm.

Umfangreiche Forschungen in den großen Militärarchiven Deutschlands bilden die Grundlage des Bandes. Detailliert beschreibt Dr. Storz die technische Entwicklung, die Erprobung, Produktion und Einführung des Werdergewehrs, des Gewehrs M/71, der deutschen Chassepotkarabiner und des Gewehrs M/71.84 sowie die dazugehörige Munition und die Verwendung bis 1918.

Der Autor sorgte bereits mit seinem Werk „Gewehr & Karabiner 98“ für Aufsehen. Ein unbedingtes MUSS für jeden Interessierten und Sammler!

Farbbildband, 400 Seiten, rund 900 Fotos und Abbildungen, Leinen gebunden mit Schutzumschlag, Großformat: 29,5 cm × 26 cm, RWM-Bestellnummer 526-43-4 (deutsch), 526-44-1 (englisch) Preis: 85,90 Euro.

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RWM-05-gewehr-88-judenflinte-ahlward-prozeßOb der Fabrikant Isidor Loewe in Berlin tatsächlich schlechte Gewehre 88 dem Militär untergeschoben habe, mußte ein Prozeß klären. Das Gericht kam zu einem klaren Urteil. Die internen Nachforschungen des deutschen Militärs führten sogar zu einem überraschenden Ergebnis.

Von Dr. Dieter Storz

Im April 1892 erschien bei dem Verleger Glöß in Dresden eine Broschüre mit dem Titel "Neue Enthüllungen. Judenflinten", die großes Aufsehen erregte. Bereits einen Monat später folgte eine Fortsetzung, "Judenflinten II. Theil". Ihr Verfasser, der Lehrer Herrmann Ahlwardt, war ein bekannter und bereits vorbestrafter antisemistischer Agitator, den man aus dem Schuldienst entfernt hatte. Sein größter publizistischer Erfolg wurde die "Judenflintenaffäre". Isidor Loewe und sein 1886 verstorbener Bruder Ludwig, die ursprünglich eine Nähmaschinenfabrik aufgezogen hatten und von da zur technisch verwandten Waffenproduktion übergegangen waren, gehörten zur jüdischen Gemeinde.

Sich dieser Firma bedienend, so Ahlwardt, hätten "die Juden [...] den ungeheuerlichen Versuch gemacht, dem deutschen Soldaten ein Gewehr in die Hände zu geben, das zwar bei mäßigem Gebrauche in Friedenszeiten brauchbar sein mag, im Felde aber seinen Dienst sehr bald versagt. Dieser Versuch ist über Erwarten gut gelungen. In der Armee befinden sich jetzt schon 425 000 Gewehre aus der Fabrik von Ludwig Löwe [...], die im Kriege fast weniger dem Feinde, als vielmehr ihren Trägern gefährlich werden müssen". ...

Den vollständigen Artikel finden Sie in der RWM-Depesche 05 ab Seite 338

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China war für Spaniens Pistolenbauer lange Jahre ein hervorragender Markt; als er gesättigt war, mußten sie sich neue Kunden suchen. In den folgenden Jahren belieferten sie die spanische Polizei, die beiden verfeindeten Parteien des spanischen Bürgerkriegs, die Deutsche Wehrmacht und schließlich Länder der dritten Welt.
Von Leonardo M. Antaris
Übersetzung: Albrecht Simon

Der chinesische Markt hatte nach dem Ersten Weltkrieg spanische Kopien der langen Mauser-Pistole C 96 begierig aufgesaugt (vgl. RWM 03, S. 202ff.). Die Hersteller im spanischen Baskenland fertigten vor allem Pistolen mit der Möglichkeit, vollautomatisch zu schießen. Das war nicht sinnvoll, aber verkaufsfördernd.
Der nächste Schritt war, die Munitionskapazität der Pistolen zu erhöhen; Beístegui und Astra führten 20-Schuß-Pistolen ein. Anders als bei der Mauser, deren 20-Schuß-Griffstück aus einem Stück geschmiedet wurde, setzten Beístegui und Astra 10-Schuß-Verlängerungen per Schwalbenschwanz an das Standardgriffstück an. Gleichzeitig wurden nach dem Motto „größer ist besser“ die Läufe von 140 mm auf 180 mm verlängert. Eine Anzeige aus der Zeit läßt vermuten, daß zunächst Beístegui die 20-Schuß-Möglichkeit beim Modell H und später beim Modell MM 31 angeboten hat. Astra folgte jedoch auf dem Fuße und benannte ihre 20-Schuß-Pistole M 902.
Um diese riesigen Pistolen unterzubringen, gab es erhebliche Änderungen am Anschlagschaft.
  

Eine Stereotype bei der Bewertung dieses Krieges durch die Briten war, daß die Buren ihre Überlegenheit im Feuergefecht den Mauser-Gewehren verdankten. Doch bei näherer Betrachtung treten andere Faktoren hinzu, die auch heute noch für die Infanterie von Bedeutung sind.

 

Von Dr. Elmar Heinz und Gerhard Ortmeier M.A.

Bilder: Uwe Feuerbach und Mag. Reinolf Reisinger

 

Für die Briten war es eine unangenehme Überraschung, in diesem Krieg zum ersten Mal seit dem Krimkrieg wieder einem Gegner gegenüber zu stehen, dessen Schußwaffen nicht weit unterlegen, sondern zumindest ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen waren.