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Die Deutsche Post stellt im Dezember 2012 Weihnachtsgrüße zu, die vor 71 Jahren auf der Kanalinsel Jersey als Feldpost aufgegeben worden waren.

Rund 80 Briefe waren im Dezember 1941 im Feldpostamt Jersey von Jugendliche entwendeten worden. Einer der Beteiligten gab diese Briefe dann im Jahr 2006 an das Inselarchiv ab. Dort wurden sie geöffnet, übersetzt und mithilfe von Militärhistorikern ausgewertet. Das Archiv verwahrt Kopien und übergab die Originale an die Deutsche Post mit der Bitte, sie den Empfängern zuzustellen.

RWM 09_592In dürren Worten liest man noch auf Grabsteinen „1942 vermißt“. Die meisten dieser Steine sind abgeräumt, die Erinnerung an die vielen Gefallenen des Zweiten Weltkrieges verblaßt. Lebendig wird sie, wenn in einem alten Schrank Feldpostbriefe auftauchen. Wir werten für Sie einen Nachlaß aus, der den Weg nach Stalingrad beschreibt.

Von Dr. Elmar Heinz

In den ersten Monaten des Jahres 1943 enthielten viele Briefe zwischen weitgehend unbekannten Frauen im gesamten Deutschen Reich die bange Frage, ob die andere etwas vom Schicksal der eigenen Angehörigen wisse, die mit der 6. Armee im Kessel von Stalingrad eingesetzt waren. Ebenso häufig war die traurige Antwort: Nein. Man wisse nichts. Der Briefverkehr sei abgerissen, die letzte Nachricht des Mannes stamme von Mitte oder Ende Dezember 1942. Solche bitteren Antworten erhielt auch Frau Heil aus dem südhessischen Langen. Sie war auf der Suche nach Informationen über ihren Sohn, der mit einer Kradmeldereinheit zuletzt in und um Stalingrad eingesetzt war. Über 40 Jahre später fand der Neffe den vergessenen Briefnachlaß; er zeigt beispielhaft den Weg des Heinz Heil bis zum Januar 1943 auf.

Solche Feldpostbriefe sind eine rar gewordene, aber wichtige Quelle ...

Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 09 ab Seite 592. 

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RWM 09_588Die Niederlage von Stalingrad wird auch auf die mangelhafte Versorgung der 6. Armee aus der Luft zurückgeführt. Lesen Sie, welche Erfahrungen man mit solchen Einsätzen gemacht hatte, wie groß der Bedarf war und welche Kräfte zum Lufttransport im Spätjahr 1942 zur Verfügung standen.

Von Dr. Klaus-Jürgen Bremm

Herbe militärische Rückschläge der Deutschen Wehrmacht überschatteten die Feiern zum zehnten Jahrestag der nationalsozialistischen Machtergreifung am 30. Januar 1943. In Nordafrika hatte die Niederlage von Alamein den fluchtartigen Rückzug von Rommels Truppen nach Tunis ausgelöst, während die Landung der Angloamerikaner in Algerien die Achsenmächte erstmals mit dem Potential der amerikanischen Weltmacht konfrontierte. Demgegenüber aber wirkte die Agonie der 6. Armee in Stalingrad bereits wie ein Fanal des Unterganges. Für die lethargisch in den Ruinen und Kellern der einstigen Wolgametropole hausenden Soldaten mußte es wie eine Verhöhnung klingen, als ausgerechnet Reichsmarschall Hermann Göring aus dem fernen Berlin das Wort an sie richtete und mit hohlem Pathos ihr angebliches Opfer mit dem Untergang der antiken Spartaner an den Thermophylen verglich.

RWM 09_582Gemeinsame Interessen verbanden die Sowjetunion mit dem Deutschen Reich. Die Teilung Polens glich für sie 1939 die Geländeverluste von 1920 aus. Das Reich wiederum konnte nur mit den sowjetischen Rohstofflieferungen Krieg gegen Frankreich und England führen. Umso widersinniger schien der Gedanke, daß Deutschland die Sowjetunion angreifen könne. Das Undenkbare wurde dennoch Ereignis.

von Dr. Elmar Heinz

Bahnhof Bad Reichenhall, 29. Juni 1940. Seit Tagen steht hier ein Sonderzug. Es ist der „Atlas“ der Abteilung L des Wehrmachtsführungsstabes. Vier Offiziere warten hier auf Ihren Vorgesetzten, den frisch beförderten General der Artillerie Jodl. Dieser wird ihnen mit knappen Worten den Entschluß mitteilen, den der Oberbefehlshaber der Wehrmacht zuvor getroffen hat: den Angriff auf die Sowjetunion im Sommer 1941. Dieser sollte nicht nur dazu beitragen, „die Gefahr des Bolschewismus ein für alle mal auszuschalten“, wie der Augenzeuge Walter Warlimont später notierte. Er sollte zugleich bewirken, daß die Wehrmacht einen toten Punkt in der Kriegführung überwinden und die Initiative weiter nutzen konnte.

RWM 08 562Nach dem Waffenstillstand mit der Sowjetunion gab Finnland das Schnellboot 117 im September 1944 an die deutsche Kriegsmarine zurück. Das erhalten gebliebene Logbuch zeigt, welch bewegte Tage die Besatzung bis zum Waffenstillstand im Mai 1945 erlebte.

Von Dr. Elmar Heinz und Alexander von Renz

„Wasserbomben fallen, Lichter gehen aus, Sicherungen knallen, Maschinen setzen aus ...“. Diese auf die Melodie von "Lilli Marleen" zu singenden Zeilen eines Propagandaliedes suggeriert Leichtigkeit und Schneid, mit der die U-Boote der Kriegsmarine gegen England fuhren. Die Naherfahrung des Todes in Form von Bomben, die über Wasser wenige Meter neben dem eigenen Boot detonierten, notierte im März 1945 der Kommandant des Schnellboots 177 wiederholt ins Logbuch.

Zwei Logbücher dieses Bootes sind überliefert. Sie befanden sich mit einigen persönlichen Papieren im Nachlaß des letzten Kommandanten, Hans-Viktor Howaldt. Mit ihrer Hilfe lassen sich die Einsätze vom 4. September 1944 bis zum 30. April 1945 minutiös nachvollziehen.

Auftrag von Schnellbooten. Nach dem Verlust der meisten großen schwimmenden Einheiten ...

Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 08 ab Seite 562. 

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RWM 06 sozialgericht kassel tresor generalleutnant petschEinen vergessenen Wandtresor fanden Bauarbeiter im Bundessozialgericht in Kassel. Sein Inhalt ermöglicht uns, einer interessanten Biographie nachzuspüren. Der Zufallsfund offenbart eine geradlinige militärische Karriere ohne Brüche. General der Infanterie Theodor Victor Leo Petsch schloß den Tresor Ende März 1945 ab.

Von Eugen Lisewski M.A.

Als in Kassel das Gebäude des Bundessozialgerichtes umfassend modernisiert und saniert wurde, machten die Bauarbeiter einen erstaunlichen Fund. Im ehemaligen Dienstzimmer des Präsidenten wurde hinter einem Einbauschrank am 4. März 2009 ein in die Wand eingemauerter Tresor entdeckt. Den bis dato unbekannten Panzerschrank brach man aus der Wand und öffnete ihn unter Einsatz von „schwerem Gerät„ rückseitig. Zum Vorschein kamen reichlich vier Dutzend Artefakte aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges wie Aktendeckel, Dokumente, Dienstpistole nebst Munition, Photos, Zeitschriften und Bücher.  Interessanterweise befand sich im Panzerschrank auch sehr persönliche Habe des ehemaligen „Tresornutzers„ wie Thermosflasche, Haarwasser, Rolle Toilettenpapier, Korkenzieher und Lavendel-Rasierwasser.

Ist das verwunderlich? Mitnichten! Gediente Soldaten mögen sich des Inhalts ihres Spindes (besonders in den kleinen Fächern) während Ihrer Dienstzeit erinnern. Einige Objekte trugen handschriftliche Vermerke wie: „Ihnen lieber Petsch…„, „Herrn General„ oder „GEHEIM – Kdr. General„. Die Aufklärungsarbeit war hierdurch reine Fingerübung für den Heereskundler. Das Aufklärungsergebnis: Der Tresor gehörte zur Dienstzimmerausstattung des Stellvertretenden Kommandierenden Generals und Befehlshabers im Wehrkreis IX. (Kassel), Herrn General der Infanterie Theodor Petsch.

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Den vollständigen Artikel finden Sie in der RWM-Depesche 06 ab Seite 418

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RWm-05-malmedy-massaker-peiper-prozess-schwaebisch-hall-folter-freispruchAn der Kreuzung Baugnez südlich Malmedy erinnert ein Ehrenmal an gefallene US-Soldaten. Nachdem die Kampfgruppe Peiper die Kreuzung passiert hatte, lagen rund 70 Tote im Schnee. Ob sie fielen oder als Kriegsgefangene erschossen wurden, ist eine Frage, die noch heute die Gemüter erregt.

Von Dr. Elmar Heinz

Am 17. Dezember 1944 meldete die US-amerikanische Truppenzeitung „Stars and Stripes„, daß die Waffen-SS bei Malmedy 71 Kriegsgefangene erschossen hätte. Am 20. verbreitete der Propagandasender Calais die Nachricht. Seitdem hält sich die Ansicht, daß in Baugnez ein Verbrechen begangen wurde. Neuere belgische Forschungen fassen zusammen, wie es zum Tod von rund 70 US-Soldaten gekommen sein könnte.

rwm-05-ardennen-offensive-museum-museen-baugnez-bastogne-diekirchAuf einer Frontlänge von rund 200 km spielten sich im Dezember 1944 in den Ardennen erbitterte Kämpfe ab. Den Vormarsch der Westalliierten hielt der deutsche Angriff nicht auf. Heute findet man in diesem Raum mehrere interessante Museen.

Von Dr. Elmar Heinz

Am 16. Dezember 1944 traten um 5 Uhr 30 in den Ardennen noch einmal deutsche Einheiten zum Angriff auf US-amerikanische und britische Truppen an. Das Ziel war weitgesteckt. Ihr Vormarsch sollte die in den Niederlanden kämpfenden Verbände der Westalliierten von ihrem Nachschub abschneiden und zur Kapitulation zwingen. Die Offensive scheiterte binnen weniger Tage. Warum sie überhaupt angesetzt wurde, ist nur verständlich, wenn man die Führungsstrukturen der Deutschen Wehrmacht kennt.

rwm-05-kind-kriegszeit-westfront-andernach-soldaten-pferde-bombe-ardennen-offensiveWährend in den Ardennen die letzte deutsche Offensive verebbte, gestaltete sich das Leben in der benachbarten Eifel noch halbwegs friedlich. Der Erlebnisbericht aus Sicht eines Kindes zeigt diesen Kontrast.

Von Klemens Hauröder

Das Leben eines 1934 Geborenen war begleitet vom Kindergarten der NS-Volkswohlfahrt, morgendlicher Fahnenhissung, den Erzählungen der Kindergartentanten vom großen Führer und seiner Arbeit, Deutschlands Größe und Weltgeltung sowie vom Kampf ums Dasein. Seit 1938 bestimmte das Militär in unserem Dorf bei Neuwied das tägliche Leben. Ein großes Pferdelazarett war in den Hallen der Bimsfirmen untergebracht und über ganz Miesenbach verteilt standen die Gäule in Ställen und Scheunen. Wir erlebten die aufmarschierenden Truppen an die Westgrenze, immer wieder neue Soldaten und Geräte im Dorf. Auf die Siegesfeiern folgten die Durchhalteparolen.

 

rwm-05-glueck-im-unglueck-belgien-militaerisch-verwaltetDas Königreich Belgien kam im Gegensatz zu den Niederlanden und Luxemburg nach der Niederlage unter deutsche Militärverwaltung. Damit blieb es weitgehend dem Zugriff Himmlers entzogen. Die belgische Wirtschaft lieferte an das Deutsche Reich.

Von Dr. Elmar Heinz

Die Wehrmacht bereitete sich 1939 nicht nur auf den Kampf gegen die Heere der Niederlande und Belgiens vor, sondern plante auch für die Besetzung dieser Länder. Nachdem im besetzten Polen heimische Stellen und die NSDAP bereits desaströs in die Zivilverwaltung eingegriffen hatten, plante der Generalstab des Heeres, dies im Westen zu unterbinden. Eine reine Militärverwaltung sollte in den Beneluxstaaten als Treuhänder der dortigen Regierungen wirken. Am 4. November erließ Keitel „Besondere Anordnungen für die Verwaltung der besetzten Gebiete Luxemburgs, Belgiens und Hollands„. Hieraus erarbeitete der Generalquartiermeister des Heeres „Sonderbestimmungen für die Verwaltung„ dieser Staaten, darunter auch eine erste Anweisung zum Waffenbesitz.