Schweiz: Volk stimmt gegen Waffenrechtsänderung
Die Frage, ob die Schweiz ein Waffenrecht nach bundesdeutschem Muster bekommen soll, ist auch durch den Volksentscheid vom 13. Februar nicht entschieden.
Am 13. Februar 2011 hat das Schweizer Volk über die Initiative "Für den Schutz vor Waffengewalt" abgestimmt. 56,3% der Stimmbürger, die in 20 der 26 Kantone die Mehrheit stellten, stimmten gegen eine Änderung.
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Buch "Brown Bess"
The Brown Bess. An Identification Guide and Illustrated Study of Britain´s Most Famous Musket
Goldstein, Erik und Mowbray, Stuart. Format 28 cm × 21,7 cm. In englischer Sprache. 160 Seiten, zahlreiche durchgängig farbige Abbildungen, Kleberücken. Mowbray Publishing, 54 East School Street, Woonsocket, RI, USA. ISBN 1-931464-44-8. Preis 39,99 $
Das Buch behandelt die Entwicklung der britischen Brown Bess, beginnend mit dem Pattern 1730 und endend mit der India Pattern 1809 (Typ 2). Behandelt werden die Long Land Pattern 1730, 1730/40, 1742, 1748, 1756 (britische und – in Dublin Castle – irisch gefertigte), die Marine/Militia Pattern 1757 und 1759, die Short Land Pattern 1769 (britisch und irisch), 1777 (nebst dem in Lüttich hergestellten Modell), die Short Land 1779-S sowie die beiden India Pattern 1793 und 1809.
Die Bezeichnung „Pattern“ ist hier keine offizielle Nomenklatur, sondern dient der zeitlichen Einordnung der verschiedenen Änderungen. Als Abschluss vermisst man jedoch die vielleicht mengenmäßig und historisch weniger bedeutsame, technisch jedoch als Schlußpunkt der Entwicklung markante New Land Pattern, die lediglich im Kontext erwähnt wird.
Die ersten 13 Seiten vermitteln einen komprimierten Abriss der Entwicklung und erläutern die Herstellungsmethoden des Ordnance Departmen, welches bereits im 18.Jahrhundert eine gewisse Vereinheitlichung anstrebte, indem Aufträge für Einzelteile vergeben wurden, die eingelagert und bei Bedarf zu Gewehren zusammengesetzt werden konnten. So vermied man „individuelle“ Fertigungsnuancen der Büchsenmacher, wenn diese komplette Waffen lieferten. Auf S.17 sind die verschiedenen Schloßtypen zum unmittelbaren Vergleich abgebildet („quick identification“), auch die Bajonette (S.16), jene aber aus praktischen Gründen nur kursorisch. Hier sei auf „The Brown Bess Bayonet 1720-1860“ von Graham Priest verwiesen. Es folgt die Vorstellung der einzelnen Modelle. Positiv ist der erklärte Wille, lediglich die tatsächlich produzierten Grundmodelle und nicht exotische Versuchsvarianten oder nur auf dem Papier existierende Versionen, die kein Sammler je erwerben kann, in epischer Breite darzustellen, wie das in nicht wenigen Werken geschieht. Bei Preisen ab mehreren tausend Euro für eine Long Land oder Short Land aus der Revolutionszeit – nicht zuletzt bedingt durch die hohe Nachfrage aus den USA, für die diese Waffe den Beginn ihrer Geschichte markiert – relativiert sich dies freilich.
Das Buch nimmt erwartungsgemäß immer wieder auf die Verwendung und Verwertung erbeuteter Stücke während der amerikanischen Revolution Bezug, obwohl die Waffe im britischen Empire natürlich weltweit zum Einsatz kam.
Das Buch ist primär für Sammler gedacht und dient der schnellen Identifizierung, so daß der Schwerpunkt bei den Bildern und nicht bei akademischen Abhandlungen liegt. Diese sind in der Tat außergewöhnlich. Das Querformat von 28 cm × 21,7 cm cm ist zwar nicht für die Tasche geeignet, begünstigt aber die Gesamtaufnahmen der vorgestellten Stücke über zwei Seiten.
Jedes Modell wird durch Detailaufnahmen, meist 1:1 oder noch größer, ergänzt. So finden sich Schloßinnenseiten genauso wie Großaufnahmen von Schloßgegenplatten (auch von der Innenseite), Mündungsbereiche, Ladestockhülsen, Ladestockspitzen und -gewinde genauso wie einzelne Teile (Schrauben, Hähne etc.) und der vielfältigen Stempel nebst der Beschreibung ihrer Bedeutung.
Fotografisch liegen Welten zwischen der von 1971 stammenden Kurzabhandlung „Red Coat and Brown Bess“ von Anthony D. Darling und dieser Neuerscheinung. Insgesamt ist dies ein bemerkenswertes Buch, welches auch beim schon erfahreneren Sammler früher amerikanischer oder britischer Waffen nicht fehlen sollte, alleine schon wegen der Qualität der Bilder. Für Einsteiger wurde hier eine echte Lücke geschlossen. Wer danach „Lust auf Mehr“ verspürt, sollte sich die schlecht bebilderten, aber sehr informativen Grundwerke etwa von De Witt Bailey, British Military Longarms 1715-1865 und H. Blackmore, British Military Firearms 1650-1850 und gegebenenfalls weitere Werke aus der Bibliographie des Buches zulegen. Viele gibt es leider nur noch antiquarisch!
Leider ist die fragile Paperback-Fertigung weder für intensiven Dauergebrauch noch zur ständigen Mitführung bei Auktionen oder Börsen ausgelegt – allerdings würde eine Hardcovervariante sicherlich auch mehr als das Doppelte kosten.
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Saiga- und Tigr-Selbstladebüchsen lieferbar
Das Krefelder Großhandelsunternehmen Waffen Schumacher teilt auf Anfrage der RWM-Depesche mit, daß Selbstladebüchsen der Marken Saiga und Tigr wieder in ausreichender Stückzahl lieferbar seien.Die Lieferungen aus der Russischen Föderation waren ursprünglich für den Mai 2010 angekündigt. |
Unter der Marke Saiga fertigt der udmurtische Großbetrieb Ischmasch in Ischewsk halbautomatische Selbstladebüchsen auf Grundlage des Automaten Kalaschnikow. Lieferbar sind Ausführungen in den Kalibern 5,56 mm×45 (.223 Rem.), 7,62 mm×51 (.308 Win.) und dem ursprünglichen Kaliber 7,62 mm×39.
Unter der Marke Tigr entstehen zivile Ausführungen des Dragunow-Scharfschützengewehrs. Die halbautomatischen Selbstladebüchsen sind in den Kalibern 7,62 mm×54 R, 7,62 mm×51 (.308 Win.) und 9,3 mm×64 erhältlich.
Einen Überblick über die Modellpalette finden Sie hier. Die Waffen werden ausschließlich über den Einzelhandel ausgeliefert.
Buch: Alle Origine della Breda Meccanica Bresciana
Alle Origine della Breda Meccanica Bresciana
Curami, A.; Ferrari P.; Rastelli, A.:. Format: 28,5 cm × 26 cm. In italienischer und englischer Sprache. 191 Seiten, 381 Schwarz-Weiß-Abbildungen, gebunden mit Schutzumschlag. Edizione Negri Brescia 2009. ISBN: 88-89108-14-2. Preis: 42,00 € zuzüglich Porto.
Das Rüstungsunternehmen Breda entwickelte und fertigte für die Streitkräfte des Königreichs Italien in den 1920er und 1930er Jahre in fast allen Sparten Waffen: Flugzeugbewaffnung, Panzerwagen, Schiffsbewaffnung und Infanteriewaffen. Der vorliegende, mit italienischem und englischem Text versehene Bildband führt, wie der Titel andeutet, zu den Ursprüngen diese heute zu Oto Melara gehörenden Unternehmens. Er zeigt im ersten Teil die Geschichte dieses einst großen Unternehmens, im zweiten, wesentlich umfangreicheren die Breda-Waffen, die in Brescia bis zum Ende der 1950er Jahre entstanden.
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Udo Lander startet Netzseite
Der Fachmann für Vorderlader- und Zündnadelwaffen Udo Lander hat Anfang Dezember 2010 eine eigene Netzseite freigeschaltet. |
BKA: Elektroschocker 2011 nur noch mit Prüfzeichen
Das Bundeskriminalamt (BKA) weist darauf hin, daß ab dem 1. Januar 2011 Elektroimpulsgeräte ("Elektroschocker") nur noch geführt werden dürfen, wenn diese ein amtliches Prüfzeichen aufweisen.Elektroimpulsgeräte werden vom deutschen Waffengesetz erfaßt. Dabei ist der Umgang mit diesen Geräten verboten, "sofern sie nicht als gesundheitlich unbedenklich amtlich zugelassen sind und ein amtliches Prüfzeichen" tragen. Das BKA hat mit einer Allgemeinverfügung im August 2003 den Umgang mit verbotenenen Elektroimpulsgeräten geregelt. Die Verfügung galt ursprünglich bis zum 31. Dezember 2008. |
Auf Anfrage der RWM-Depesche erklärte das BKA, daß diese Befristung nun nicht noch einmal verlängert wird, da die Zulassung von Elektroimpulsgeräten seit 2008 gesetzlich geregelt und möglich ist.
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RWM 01: Marktplatz: Pistolen P 38 und P 1 - Klassiker von morgen
Der RWM-Marktplatz stellt Ihnen Waffen vor, die das Potential zum Sammlerstück haben. Sie sind preiswert, in Masse vorhanden und dürften gesucht werden, sobald sie einmal vom Markt verschwinden.
Von Gerhard Ortmeier M.A.
Auf deutschen Waffenbörsen und in zahlreichen Geschäften der Branche liegen die von der Bundeswehr ausgesonderten Walther P 38 und P 1 meist wie Blei. Selbst als Sonderangebot mit Preisen zwischen 100 und 160 Euro finden sie einfach keinen Käufer.
So unterschiedlich gestaltet sich die Nachfrage nach ein und demselben Waffenmodell: In den Basaren Pakistans und Afghanistans sind P 38 und P 1 begehrte und teuere Waffen. Sie besitzen bei vielen örtlichen Kriegern Kultstatus.
Von der Bundeswehr ausgesondert und davor noch einmal aufgefrischt, gingen zahlreiche P 38 / P 1 als Hilfslieferung an die Streit- und Sicherheitskräfte Afghanistans. Da die vom Westen so angepriesene freie Marktwirtschaft im Orient auch von Behördenvertretern stellenweise recht großzügig interpretiert wird, gelangte ein erheblicher Teil dieser Pistolen auf den Schwarzmarkt. Dort angekauft, werden sie nun gegen die Armee eingesetzt, aus deren Beständen sie stammen.
Weiterentwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg. 1955/56 war es in Westdeutschland soweit. Nach mehr oder minder erfolgreicher „Entmilitarisierung„ durch die Siegermächte von 1945 durften auch die Westdeutschen wieder Soldat werden. ...
Den vollständigen Artikel finden Sie in der RWM-Depesche 01 ab Seite 66.
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RWM 01: Perkussioniertes Infanteriegewehr für Piemont
Piemont rüstet mit Modell 1860 für Italiens Einheit
Italien erlangte ähnlich wie Deutschland erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts seine staatliche Einheit wieder. Das Königreich Sardinien nahm hierbei eine führende Rolle ein. Ab 1857 rüstete es seine Infanterie mit einem Gewehr aus, das den taktischen Anforderungen entsprach.
Von Andreas Schwalm und Dr. Elmar Heinz
Fotos: Tim Engelhart
Italien war wie Deutschland um 1850 ein Flickenteppich. Mehrere europäische Mächte beeinflußten diverse Königreiche und Grafschaften. Mittelitalien befand sich in Form des Kirchenstaates unter der weltlichen Herrschaft des Papstes.
Ähnlich wie in Deutschland gab es auch auf der italienischen Halbinsel Bestrebungen, diese Spaltung zu überwinden. Federführend in diesem „risorgimento„ sollte das Königreich Sardinien unter Leitung des „primo ministro„ Camillo Cavour werden.
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RWM 01: Amerikanischer Bürgerkrieg - Importwaffen
Europa liefert seine Waffen – an beide Seiten
Da mit der inländischen Produktion weder eine aufgestockte Armee noch zwei verfeindete zu bewaffnen waren, schickten Nord- wie Südstaaten Agenten nach Europa. Die kauften auf, was gerade ausgemustert und erreichbar war. Mit etwas Glück hatten die Waffen einzelner Einheiten dann ein einheitliches Kaliber.
Von Andreas Schwalm und Klaus Hofmann
Fotos: Tim Engelhart und Uwe Feuerbach
Der bewaffnete Konflikt begann am 12. April 1861 mit den Schüssen auf das mit Bundestruppen besetzte Fort Sumter im Hafen von Charleston. Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt Ausmaß und Dauer des Krieges. Präsident Lincoln rief kurz darauf nach 75.000 Freiwilligen mit Dienstverpflichtung für 90 Tage – dann sollte die „Rebellion„ beseitigt sein. Das führte zu einem enormen Anwachsen der Truppen, die auszurüsten und vor allem zu bewaffnen waren. Noch im Jahr 1860 hatte das Friedensheer aus nur 16.367 Mann bestanden. Im Dezember 1861 verfügte der Norden, die Marine nicht mitgerechnet, schließlich über mehr als 660.000 Soldaten, davon 640.000 Freiwillige.
Diese große Zahl Soldaten mußte quasi aus dem Nichts bewaffnet werden. Zuständig für Beschaffungen jeder Art war das Ordnance Office. Es hatte das kleine Friedensheer und die Bundesstaaten mit Waffen zu versorgen. Das Office bestand aus einem Colonel als Chef, einem Stellvertreter und zwei Angestellten. Im April 1861 wurde Colonel James W. Ripley Chef der Behörde.
RWM 01: Pistolenpatrone 9 mm Parabellum
Georg Luger folgt Kundenwunsch
Bekannt ist sie als 9 mm Parabellum, 9 mm Luger, 9 mm×19 oder Pistolenpatrone 08. Diese weltweit am weitesten verbreitete Pistolenpatrone entstand vor über hundert Jahren, um britische und US-amerikanische Forderungen zu befriedigen.
Von Dr. G.L. Sturgess
Allgemein geht man davon aus, daß diese Patrone vor rund 100 Jahren durch Georg Luger für die Pistole 08 entwickelt worden sei. Dabei sind die Ursprünge dieser Entwicklung, die Einzelheiten und Beweggründe bis jetzt weniger bekannt.
Militärisches Interesse in Großbritannien. Im Mai 1899 wurde die Parabellum-Pistole im Kaliber 7,65 mm durch die Schweiz angenommen. Unmittelbar danach begann Georg Luger damit, die Waffe bei anderen Regierungen anzupreisen. Zugleich erhoben sich Stimmen, die auf die Unzulänglichkeiten des Kalibers 7,65 mm hinwiesen.