Im RWM-Kiosk: Schußwaffen 88 und 91
Lösch: Gewehrsammlung unter dem Hammer
Das Auktionshaus Lösch versteigert in seiner 33. Militaria-Auktion den Bestand eines Museums aus Elsaß-Lothringen. Unter diesen Gegenständen befindet sich auch eine Gewehrsammlung. Die Auktion findet am 2. März 2013 in Worms-Pfeddersheim statt.
Die Gewehrsammlung umfaßt vor allem französische Ordonnanzwaffen, aber auch einige deutsche Stücke. Unter den französischen Waffen befinden sich seltenere Modelle. Die Lose reichen vom Modell 1763 über Modell 1777 (ohne Aptierung) und die diversen Perkussionsmodelle bis hin zu Chassepot-Waffen. Neben Karabinern und Gewehren befinden sich auch einige Wallbüchsen in der Auktion.
Unter den deutschen Waffen sticht ein hannoveranisches Füsiliergewehr Modell 1773 hervor (siehe Bild oben). Aufgerufen werden auch einige Zündnadelgewehre.
Den Auktionskatalog können Sie beim Auktionshaus Lösch bestellen oder online einsehen. Klicken Sie dazu bitte auf das Symbol.
BKA: Rückgang bei Waffenkriminalität
Das Bundeskriminalamt (BKA) hat das Bundeslagebild 2011 veröffentlicht. Die Zahl der Straftaten ging um 9% zurück. Von 5'600'000 legal besessenen Waffen wurden nur 5 (!) im Zusammenhang mit Straftaten sichergestellt.
Im Jahr 2011 wurden 35'033 Verstöße gegen Waffengesetz und Kriegswaffenkontrollgesetz verzeichnet, 2010 38'338. Das ist ein Rückgang um 9 %. Nur 1,6 % der registrierten Fälle betreffen das Kriegswaffenkontrollgesetz.
Registriert wurden vor allem Fälle der illegalen Einfuhr, des Handels oder der Herstellung von Waffen, die vom Waffengesetz erfaßt werden.
Die Anzahl der Tatverdächtigen ging ebenfalls zurück. Sie betrug 2011 33'495. Hiervon waren mit 6'812 Personen 20 % keine Deutschen. In dieser Gruppe lagen Türken (23,7 %) vor Polen (7,4 %) und Italienern (4,9 %).
Auch die Zahl der Straftaten mit Schußwaffen ging 2011 zurück. Die Statistik unterscheidet Taten, bei denen geschosen wurde und solche, bei denen mit Waffen gedroht wurde.
In 6'113 Fällen wurde mit einer Waffe gedroht (- 8 %). Hier lagen Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Berlin vorne. Pro Kopf gerchnet waren Bremen, Hamburg und Berlin am stärksten betroffen.
In 5'597 Fällen wurde mit einer Waffe auf Personen oder Sachen geschossen (+ 0,8 %). Die größte Anzahl von Straftaten entfiel hier auf Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern und Niedersachsen. Mit 1'599 Fällen bildet die Sachbeschädigung (z.B. Schießen auf Verkehrsschilder) die größte Gruppe. Außerdem sind 600 Fälle dem Schießen auf Transporter auf Autobahnen zuzurechnen.
Groupon: Keine Waffen-Deals mehr
Der US-amerikanische Gutschein-Spezialist und Online-Händler Groupon hat nach Angaben von Pressetext sämtliche Aktionen mit Bezug zu Schußwaffen vorübergehend eingestellt. Davon betroffen sind sowohl bereits laufende als auch für die Zukunft vereinbarte Deals. Ausschlaggebend dafür dürfte das jüngste Massaker an der Sandy-Hook-Grundschule in Newton im Bundesstaat Connecticut sein.
Zu den gestoppten Rabatt-Aktionen zählen nicht nur Pistolen und Revolver sowie Ausrüstungsutensilien, sondern auch Rabatte auf Dienstleistungen wie das Benutzen von Schießplätzen. Auch das Tontaubenschießen fällt in diese überprüfte Kategorie.
Neu im RWM-Kiosk: Mit blankem Säbel
NWR bestätigt Zahl der legalen Waffen
Das Nationale Waffenregister (NWR) nahm am 1. Januar dieses Jahres planmäßig seinen Betrieb auf. Dabei ist einer der erhofften Effekte nicht eingetreten: Die Zahl der legalen Waffen in der Bundesrepublik Deutschland mußte nicht korrigiert werden.
Das Bundesministerium des Innern verkündet in einer Pressemitteilung: "Mittlerweile haben die Waffenbehörden in den Ländern und Kommunen alle ihre relevanten Datenbestände erfolgreich an das Nationale Waffenregister übermittelt. Im Rahmen eines Probebetriebs konnten sich nicht nur teilnehmende Waffenbehörden von der Funktionsweise überzeugen, im Dezember wurde die Stabilität und Zuverlässigkeit des Registers auch von abfragenden Polizei- und Sicherheitsbehörden erprobt".
Das Ministerium äußert sich auch zur Zahl der legalen Waffen: "Nach einer ersten Auswertung beläuft sich diese Zahl auf knapp 5,5 Millionen und damit am unteren Ende der bisher in der Öffentlichkeit diskutierten, nichtamtlichen Schätzungen, die zwischen fünf und über zehn Millionen schwankten."
Diese Aussage zeigt, daß das NWR keinen wesentlichen Erkenntnisfortschritt gebracht hat. Wie die RWM-Depesche ihren Abonnenten bereits im Mai 2012 berichtete, hat eine Länderumfrage des Landes Niedersachsen die Zahl von 5,7 Millionen legaler Waffen in der Bundesrepublik Deutschland ergeben.
Damit hat sich der Aufwand für das NWR in diesem Punkt nicht gelohnt.
USA: Lehrer dürfen verdeckt Waffen tragen
In den US-Bundesstaaten Arizona und Texas dürfen Lehrer verdeckt Schußwaffen tragen, wenn die Schule das schriftlich erlaubt und die Lehrer zuvor an einer praktischen und theoretischen Ausbildung teilgenommen haben.
In anderen US-Bundesstaaten ist Medienberichten zufolge eine ähnliche Regelung in Arbeit: Oklahoma, Missouri, Minnesota, South Dakota und Oregon. Mit dieser Regelung sollen Schulmassaker wie in Newtown verhindert werden.
Als Beispiel wird in verschiedenen Druck- und Online-Medien die Schule im texanischen Harrold, nahe der Grenze zu Oklahoma, angeführt. Der Bericht wurde auch von der deutschen Tagespresse vereinzelt aufgenommen.
Ein Superintendent David Thweatt, zuständig für die Schulen im Distrikt Harrold, wird mit den Worten zitiert: „Wir haben kein Geld für einen Wachdienst, das ist die bessere Lösung. Bis die Polizei da ist, vergeht bei uns eine halbe Stunde. So ein Angriff dauert maximal neun Minuten, der letzte gerade mal drei bis vier. Der Wachmann kann gerade Mittag machen, wenn der Angreifer kommt. Ein Amokläufer könnte einen Wachmann oder Polizisten, der seine Waffe offen trägt, ausschalten. Unsere Polizisten sind Helden, die viel zu wenig gewürdigt werden – aber sie können es garnicht schaffen, rechtzeitig da zu sein. Je mehr Menschen in einem Schulgebäude sind, die potenziell unsere Kinder schützen können, umso besser. Wir vertrauen unseren Lehrern, die wir persönlich als zuverlässig kennen. Unsere Lehrer haben die Meisterprüfung abgelegt, sind reifer und haben ausgiebig trainiert – und sie tragen ihre Waffen verdeckt. Wir können unsere Kinder schützen“.
Fox-News sagte er: „Was für mich als Problem erscheint, ist, daß wir unsere Schulen für Angriffe völlig offen gelassen haben – Das ist so, als würde man ein Schild vor sein Haus stellen, das sagt: ‚Ich halte es wirklich für eine gute Idee, mal hereinzukommen und mich anzugreifen, denn ich glaube nicht an Waffen‘ – und das ist genau das, was wir verhindern wollen“.
MP 40: Kleinkaliberausführung von GSG

Kleinkaliberausführungen bekannter Waffen sind der hohen Munitionspreise wegen beliebter denn je. Der deutsche Hersteller GSG wird auf der SHOT Show 2013 eine MP 40 in .22 lfB vorstellen.
Die Maschinenpistole 40 entstand zwischen 1940 und 1944. Sie war die Standard-MPi der Deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Schätzungsweise wurden eine Million dieser Waffen gefertigt. Das Waffenmodell entstand wie das Vorgängermodell MP 38 in der Maschinenfabrik Geipel (ERMA), aber auch in Steyr. Im Gegensatz zur MP 38 war das Gehäuse der MP 40 aus kaltverformtem Blech hergestellt, was die Fertigungszeit verringerte. Die ursprüngliche Konstruktion stammt von Hugo Schmeisser. Die Waffe war für die Pistolenpatrone (9 mm Luger = 9 mm×19) eingerichtet und verriegelte mit einem Masseverschluß. Funktionsfähige MP 40 sind in der Bundesrepublik Deutschland Verbotene Gegenstände nach dem Waffengesetz.
Der deutsche Hersteller German Sport Guns (GSG) wird auf der SHOT Show 2013 eine zivile halbautomatische Kleinkaliberausführung der MP 40 vorstellen. Das Unternehmen hatte bereits das StG44 in dieser Weise nachgebaut. Die GSG-Waffe soll nach Firmenangaben eine "überzeugende Haptik" und einen "originalgetreuen Look" aufweisen. Für die Konstrukteure war es eine Herausforderung, für die Randfeuerpatronen Kaliber .22 lfB ein gerades Magazin zu konstruieren. Diese Patrone ist besser für gebogene Magazine geeignet.
Weitere Informationen:
German Sport Guns GmbH
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Internet: www.germansportguns.de
Wollen Sie mehr über die MP 40 wissen? Dann ist dieses Buch genau das richtige für Sie:
de Vries, Gus & Martens, Bas: Die Maschinenpistolen MP 38, 40, 40/1 und 41 (Waffen im Einsatz. Die PK-Foto-Serie, Band 2) 152 Seiten, gebunden, ca. 101 großformatige PK- und 152 Waffen- und Detailfotos, Format 22,5 cm × 22,5 cm. Preis: 19,80 Euro
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WTS Koblenz: Umfangreiche Festschrift zeigt reichhaltige Sammlung
Der Verein der Freunde und Förderer der Wehrtechnischen Studiensammlung Koblenz (WTS) hat anläßlich des 50. Jahrestags der Einrichtung der Dienststelle eine umfangreiche Broschüre herausgegeben.
Die 176 Seiten starke Festschrift im Format A4 zeigt dem Leser die Geschichte der Sammlung und gibt ihm Einblick in die umfangreichen Bestände.
Der geschichtliche Abriß beginnt 1961 mit der Einrichtung einer "Waffen- und Munitionssammlung für Entwicklungs- und Konstruktionsstudien" in Meppen - der Keimzelle der heutigen WTS. Diese ist seit 30 Jahren in Koblenz ansässig.
Die WTS wird bisweilen zu Unrecht auf das Thema "Waffen" reduziert. Sie verwahrt aber wesentlich mehr. Aus allen relevanten Gebieten von Uniformierung, Ausrüsung und Waffentechnik verwahrt sie funktionsfähige Beispiele.
Die Uniformensammlung beginnt mit der aktuellen Uniform und Ausrüstung des "Infanteristen der Zukunft" und reicht mit Schutzmasken und -westen über die Frühzeit der Bundeswehr bis zur Uniformierung des 19. Jahrhunderts. Das zeigt deutlich den Wandel des Kriegsbildes und dessen Einfluß auf die Uniformierung.
Auch bei der Infanteriebewaffnung hält die WTS die aktuellen internationalen Entwicklungen bereit. Zu Vergleichszwecken sind technische Vorgänger vorhanden; das Rad neu erfinden zu wollen hieße schließlich unnötig Geld des Steuerzahlers zu vergeuden. Die Bestände der WTS zeigen, welche Konstruktion erfolgreich war und welche in eine Sackgasse führt(e). Ähnlich sind auch die Bestände am Maschinenwaffen, Maschinenkanonen und Scharfschützengewehren aufgebaut.
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RWM 09: Die US-Kavalleriesäbel M. 1840 und 1860
1840 führte die amerikanische Armee eine Reihe von Blankwaffen französischen Musters ein: Es handelte sich um M 1840 Unteroffiziersdegen, Musikerdegen, Artilleriesäbel für die (berittene) leichte Artillerie und den M 1840 Kavalleriesäbel. Letzterer erhielt schnell den treffenden Spitznamen „Old Wristbreaker“.
Von Andreas Schwalm
Der Säbel Modell 1840 löste den nach britischem Vorbild gestalteten Dragonersäbel M 1833 ab. 1839 kaufte die Regierung bei Solinger Firmen eine Reihe von Säbeln für Versuchszwecke. Die Aufträge der ersten 2000 M 1840er gingen an die Solinger Firma Schnitzler und Kirschbaum (S&K). Gefertigt wurde nach dem für die Versuche bereitgestellten Muster. Man war mit der Qualität des Vorgängermodells unzufrieden gewesen, welches der damals einzige US-Hersteller, Ames Manufacturing Company in Cabotville, ab 1848 Chicopee, Massachusetts, geliefert hatte.
Der M 1833 war im Grunde eine nur geringfügig geänderte Kopie des schweren französischen Modells 1822. S&K lieferte die ersten 1840er im Oktober 1841. Der Säbel besaß eine rund 89 cm lange Klinge, einen mit Leder und Messingdraht umwickelten Holzgriff. Das Gefäß war aus Messing. Allerdings hatte Ames im Zusammenhang mit den Tests im Jahre 1839 von den – führenden – europäischen und insbesondere deutschen Herstellungsmethoden ...
Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 09 ab Seite 614.
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