RWM 15: Schluß mit lustig: Frankreich will in Lothringen siegen
Frankreichs Armee, der ständige Spielball parlamentarischer Rivalitäten, war miserabel geführt, mit dem veralteten Lebel-Gewehr ausgerüstet, trug unzweckmäßige bunte Uniformen und kämpfte nach einer falschen Doktrin. Im Sommer 1914 schien sie ohne Chance auf einen Sieg. Dennoch gelang es ihr, den deutschen Vormarsch an der Marne zu stoppen – ein Wunder.
Von Dr. Klaus-Jürgen Bremm
Deutschlands Außenpolitik in der „Zweiten Marokkokrise“ von 1911 löste in dem von sozialen Unruhen und Streiks paralysierten Frankreich ein nationales Erwachen aus. Militärische Paraden in der Öffentlichkeit, ein neues Dienstgesetz und vor allem die Doktrin der „Offensive um jeden Preis“ sollten die Moral von Armee und Nation heben und sie auf den kommenden Krieg einstimmen. Doch der vom Offensivgedanken geprägte Plan XVII, den der Generalstab im Frühjahr 1914 verabschiedete, beruhte auch auf rationalen Erwägungen. Gleichwohl führte er Frankreichs Armee sechs Monate später an den Rand einer Katastrophe.
Frankreichs Armee in tiefer Krise. Der Rücktritt General Alexis Auguste Hagrons von seinem Amt als Vizepräsident des Conseile supérieur de la Guerre (Csg) im Juli 1907 symbolisierte die tiefe Krise, in der sich Frankreichs Armee seit der „Dreyfus-Affäre“ (1894/99) und der Machtübernahme der Radikalsozialisten unter Èmil Combes (1902) befand. Es war ein Akt des Protestes gegen die fortgesetzten Kürzungen des Militärbudgets und die umstrittene Praxis der Regierung, Soldaten gegen die ausufernden Streiks in der Industrie einzusetzen.
Die miserable Besoldung von Offizieren und Ausbildern sowie die gewerkschaftliche Unterwanderung der Truppe hatten die Moral inzwischen auf einen beispiellosen Tiefpunkt sinken lassen. Befehlsverweigerungen und sogar Meutereien ...
Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 15 auf den Seite 1014 bis 1019.
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Buch "Wer bezwang den Roten Baron?" neu im RWM-Kiosk
Rittmeister Manfed von Richthofen ist als der "Rote Baron" ein Begriff. Um den tragischen Tod des Jagdfliegerasses des Ersten Weltkrieges ranken sich bis heute Gerüchte und Spekulationen.
Klar ist, daß er in einem Luftkampf 1918 fiel. Doch wer bezwang Manfred von Richthofen?
Der Autor Siegfried Missalla analysiert das Geschehen am 21. April 1918 detailiert und lichtet damit den Nebel, der sich um den Tod des Fliegerasses gelegt hat. Dabei benennt der Autor beteiligte Personen, nennt Fakten und Belege zu den Todesumständen von Manfred von Richthofen.
Missalla, Siegfried: Wer bezwang den Roten Baron? Schönau 2014 (1. Auflage) Format 21 cm × 21 cm, gebunden, 36 Seiten, Farbe und s/w, 25 Abbildungen. Preis: 19,50 Euro
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Buch "The Great War Dawning" beschreibt das Reichsheer 1914
Das Buch beschreibt in englischer Sprache das Deutsche Reich und seine Armee bei Kriegsbeginn 1914. Es ist sehr klar strukturiert und gibt einen guten Einblick in die Funktionsweise des Reichsheeres.
Dabei widmen sich die Verfasser, die alle einen militärischen Hintergrund haben, kritisch den Strukturen, den einzelnen Truppengattungen und den Schwierigkeiten, die aus deren Zusammenwirken entstanden. Die Verbindung von militärischer Erfahrung und wissenschaftlicher Herangehensweise führt dazu, daß die Autoren die richtigen Fragen, beispielsweise neben Führungsfehlern auch nach Verbindung und Versorgung, stellen und beantworten können.
Der Leser erfährt, nach welcher Doktrin die einzelnen Truppengattungen ausgebildet wurden und wie sie für den Krieg aufgestellt waren. Der Wert neuer Technik wurde erkannt, zugleich behinderte aber das Festhalten an Traditionen teilweise die Anpassung von Strategie und Taktik an deren Stand. Am Beispiel der Kavallerie weisen die Verfasser nach, daß das deutsche Reichsheer 1914 teilweise weit davon entfernt war, die „posterperfekte“ Kriegsmaschine zu sein, als die es in der britischen oder französische Propaganda immer wieder dargestellt wurde.
Weiterlesen: Buch "The Great War Dawning" beschreibt das Reichsheer 1914
Ausstellung in Paris: Sommer 1914. Die letzten Tage der alten Welt
Die Ausstellung der französischen Nationalbibliothek befaßt sich mit der Lage Europas unmittelbar vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs.
Der Besucher findet hier folgende Themenbereiche:
● Portrait Europas, eine lange Friedensperiode
● Kosmopolitische Kultur und wirtschaftliche Ausdehnung
● Fortgesetzte Spannungen in Europa und den Kolonien
● Pazifismus und Bellizismus
● Präsenz des Militärs in der Gesellschaft
● Kriegsvorbereitungen
● Die Mobilisierung(en)
Das Ende der Ausstellung zeigt den Schock und der Überraschung, die an der Front und der Heimat durch die ersten Kriegsereignisse ausgelöst wurden.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 10:00 bis 19:00, Sonntag 13:00 bis 19:00. Montags und an ferientagen geschlossen.
Eintrittspreise: Eintritt 9 €, ermäßigt 7 €, mit Führung zusätzlich 3€.
Ort: Bibliothèque nationale de France, Site François-Mitterrand, Quai François-Mauriac, 75706 Paris Cedex 13
Literatur zum Ersten Weltkrieg finden Sie hier im RWM-Kiosk.
Schallaburg: Ausstellung zum Ersten Weltkrieg 1914-1918
Am 29. März 2014 eröffnet auf der Schallaburg in Niederösterreich die Ausstellung "JUBEL & ELEND. Leben mit dem großen Krieg 1914-1918".
Die Ausstellung eröffnet dem Besucher neue Perspektiven auf die sogenannte „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“. Sie ist bis 9. November 2014 zu sehen. Beim Eröffnungs-Wochenende am 29. und 30. März 2014 wird die Ausstellung mit einem umfangreichen Rahmenprogramm der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Regelmäßige kostenlose Führungen durch die Ausstellung und Workshops im interaktiven Konfliktlabor laden ein, die Mechanismen und Potentiale von Kriegen und Konflikten besser zu verstehen.
Renaissanceschloss Schallaburg, A-3382 Schallaburg 1, Tel: +43 2754 6317-0
Literatur zum Ersten Weltkrieg finden Sie hier im RWM-Kiosk.
Neu im RWM-Kiosk: Bücher zu den Einigungskriegen
Im RWM-Kiosk finden Sie aktuelle und antiquarische Bücher zu den Einigungskriegen 1864 bis 1871
Passend zum Schwerpunkt in RWM-Depesche 14 haben wir unseren RWM-Kiosk bestückt. In der Rubrik 1864-1871 finden Sie neue Bücher, die Ihr Wissen aus diesem Schwerpunkt noch vertiefen. Für den Krieg um Schleswig, Hostein und Lauenburg von 1864 empfehlen wir:
Diese Bücher finden Sie |
RWM 14: Gefechtsmodell Probstheida 1813 im Arsenalbau Dresden
Im Gebäude des heutigen Militärhistorischen Museums der Bundeswehr (MHM) befand sich vor hundert Jahren ein großes Diorama mit Zinnfiguren, das die Vökerschlacht von Leipzig darstellte. Geblieben ist nur eine Postkarte.
Bereits für das 16. Jahrhundert lassen sich in Dresden Pläne und Geländemodelle nachweisen, die im Zeughaus zur Unterrichtung von Militärpersonal und anderen militärischen Nutzungen aufbewahrt wurden. Nach dem Neubau eines Arsenalgeländes im Norden von Dresden zog die Zeughausverwaltung mit den vorhandenen Beständen dorthin im Jahre 1877 um, ohne dabei noch besonders umfängliche Bestände an historischem Gerät zu besitzen. Aufgrund der Initiative einzelner Zeugoffiziere wurden diese Materialien in den folgenden Jahren systematisch um Sammlungen an Waffen und Waffenteilen, Uniformen, Munition und historischen Modellen erweitert. Ein zentraler Aufbewahrungs- und Ausstellungsort entstand. ...
Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 14 auf den Seite 1006.
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Bastogne: Neueröffnung Museum Ardennen 1944
Direkt neben dem US-amerikanischen Ehrenmal in Bastogne eröffnet am 22. März 2014 das Bastogne War Museum nach umfangreichen Umbauarbeiten neu.
Das Museum zeigt auf 1.600 Quadratmetern über 400 Originalstücke aus den Kämpfen in den Ardennen im Dezember 1944 (s. RWM 05). In drei großen Themenbereichen werden die Vorgeschichte der Kämpfe, die Ardennen-Offensive und das Leben der Zivilisten vermittelt.
Die Ausstellung ist in vier Sprachen aufbereitet: Französisch, Niederländisch, Englisch und Deutsch. Dem Museum sind ein Laden und eine Cafeteria angeschlossen. Das Parken ist kostenlos möglich.
Im Dezember 1944 waren US-amerikanische Einheiten in Bastogne von Einheiten der Deutschen Wehrmacht eingekesselt worden. Für die US-Amerikaner ist noch heute von Bedeutung, daß das Angebot der Kapitulation damals abgelehnt wurde.
Klicken Sie auf das Bild, um zur Seite des neuen Museums zu gelangen.
Wußten Sie, daß die Erinnerung an die Ardennen-Offensive von einer Vielzahl Museum am Leben erhalten wird? In RWM-Depesche 05 sind wir auf den Spuren der Kampfgruppe Peiper durch die Ardennen gereist. In RWM 05 finden Sie unseren umfangreichen Bericht.
RWM 14: Frischhans Theiling und die Schlacht von Giornico
Im Jahr 1478 traf bei Giornico ein überlegenes, mehrere zehntausend Mann zählendes Mailänder Heer auf einen kleinen Haufen Schweizer unter dem Luzerner Feldhauptmann Frischhans Theiling. Das Ergebnis der Schlacht – ein Sieg der Schweizer. Führte behender Entschluß des militärischen Führers und Ausnutzung des Geländes zum Sieg? Oder ist alles Legende? Erfahren Sie mehr.
Von Hagen Seehase
Es war kalt, bitterkalt. Eine kleine Schar ausgesuchter eidgenössischer Krieger, verstärkt durch zu allem entschlossene Freiwillige aus der Leventina, erwartete den Angriff eines weit überlegenen Mailänder Heeres, dessen Kopfzahl nach Tausenden zählte. Auf den Rat des Leventiner Hauptmanns Stanga stauten die Waffenbrüder den Fluß Tessin auf. Fast der ganze Talgrund verwandelte sich in eine tückische Eisfläche. Die Mailänder hatten bald auf dem glatten Untergrund rutschend ihre Marschformation aufgegeben, als die Eidgenossen und Leventiner, 600 an der Zahl, aus überhöhter Position hinter einer Welle von herabgestürzten Felsbrocken und Baumstämmen angriffen. Frischhans Theiling, der Feldhauptmann der Luzerner, verrichtete Wunder an Tapferkeit, Hauptmann Stanga wurde tödlich verwundet. Er wurde zu seinem Haus getragen, wo er gerade die Siegesnachricht vernahm, als ihn der Tod ereilte. Stanga war neben zehn toten Eidgenossen einer von rund 50 Leventiner Gefallenen, während 1400 Mailänder das Leben lassen mußten.
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Ausstellung: Die Gründung der Albertina
Die Ausstellung "Die Gründung der Albertina - Zwischen Dürer und Napoleon" zeigt erstmals rund 100 hochkarätige Meisterwerke aus der Sammlung der Albertina im Kontext der wechselvollen und spannenden Lebensgeschichte ihrer Gründer - Herzog Albert von Sachsen Teschen und Erzherzogin Marie Christine.
Die großangelegte Präsentation vereint die Highlights der Sammlung - von Michelangelo über Rembrandt und Rubens bis Caspar David Friedrich. Auch das Herzstück der Albertina, Dürers berühmter Feldhase kann nach zehn Jahren Schonfrist in dieser Schau dem interessierten Publikum wieder zugänglich gemacht werden.
Die Zeitspanne, die von der großangelegten Ausstellung dokumentiert wird, reicht von 1738 bis 1822: Vom Zeitalter des höfischen Barock unter Maria Theresia und der Aufklärung unter Joseph II., über die Vormoderne und den Revolutionsjahren in Amerika und Europa bis zum biedermeierlichen Vormärz nach dem Wiener Kongress. Die Lebensstationen der Sammlungsgründer - Herzog Albert von Sachsen-Teschen und Erzherzogin Marie Christine - präsentieren mit Dresden, Rom, Paris, Brüssel und Wien die führenden Zentren der Kunst und Politik und geben dabei Einblick in die vielschichtigen Netzwerke von Sammlern und Kunsthändlern, das feudale Leben des europäischen Hochadels sowie die politische sowie geistige Neuorientierung unter den Prämissen der Aufklärung.
Albertina, 1010 Wien, Albertinaplatz 1. Geöffnet vom 14. März bis zum 29. Juni 2014 täglich 10 bis 18 Uhr, Mittwoch 10 bis 21 Uhr.
Wußten Sie übrigens, daß Albert von Sachsen-Teschen nicht nur Schöngeist, sonder nach der Kanonade von Valmy im Ersten Koalitionskrieg (1792-1797) auch Oberkommandierender der deutschen Armeen am Rhein war? Zu diesem Krieg finden Sie die Hintergrundberichte in RWM-Depesche 08.