RWM 14: Düppel heute – ein kleiner Baedecker
Der 150. Jahrestag des dänisch-deutschen Krieges von 1864 ist ein guter Anlaß, die Düppeler Schanzen zu besuchen. Lesen Sie, was dort sehenswert ist.
Von Michael Ernst Reimsbach
Wenigen Bundesbürgern ist der dänisch-deutsche Krieg überhaupt noch ein Begriff. Umso stärker ist er in der Erinnerung der dänischen Bevölkerung verankert. Zahlreiche Erinnerungsstätten weisen auf diesen Krieg hin, der noch heute das dänische Selbstbild zu einem guten Teil mitbestimmt.
Das Schlachtfeld. Das ehemalige Schlachtfeld „Düppeler Schanzen“ liegt nicht weit von der deutschen Grenze entfernt. Von Flensburg kommend fährt man am besten auf der dänischen Autobahn E45 Richtung Norden, um dann anschließend auf die Schnellstraße 8 nach (Sonderburg (Sønderborg), Richtung Osten abzubiegen. Die letzten Kilometer ab Broacker (Broager) sollte man bereits aufmerksam über den im Südosten auftauchenden Vemmingbund blicken. Dort, östlich von Broacker bei Gammelmark, ließ die preußische Armee im April 1864 ihre Artillerie mit den neuen Krupp‘schen Hinterladergeschützen in Schußrichtung Düppel (Dybbøl) und Sonderburg auffahren. Die dänische Armeeführung schenkte dieser Aktion keine besondere Aufmerksamkeit, schließlich ist die Meeresbucht dort rund zwei Kilometer breit. Die eigenen veralteten Vorderladergeschütze hätten das eh nicht verhindern können. Den preußischen Geschützen traute man ebenfalls höchstens einige Glückstreffer auf der Schanze I und II im südlichen Schanzensystem zu. Das war, wie sich später zeigte, ein tödlicher Fehler. Das neue Hinterladergeschütz deckte mit seinem Feuer nicht nur das gesamte Schanzensystem ab, sondern war sogar in der Lage, über das in rund vier Kilometer entfernte Sonderburg zu schießen. Das war bereits entscheidend für die anstehende operative Ausführung des preußischen Angriffs.
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Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 14 auf den Seiten 956 bis 959.
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RWM 14: Auf einem Gleis – Aufmarsch 1864 mit der Eisenbahn
Die Beförderung von Truppen mit der Eisenbahn gehörte seit den revolutionären Wirren von 1848/49 zum Handwerkszeug der militärischen Planer. Als im November 1863 der alte Streit mit Dänemark um die Elbherzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg erneut eskalierte, kämpften Preußen und Österreicher noch einmal gemeinsam gegen das nordische Königreich. Auch bei den Truppentransporten arbeiteten die beiden Mächte eng zusammen. Das österreichische Interventionskorps erreichte über Schlesien und Berlin mit preußischen Eisenbahnen seinen Einsatzraum an der Eider.
Von Dr. Klaus-Jürgen Bremm
Die Eventualität einer militärischen Lösung der mit Dänemark so lange schwebenden Streitfrage sei vom Generalstab unausgesetzt im Auge behalten worden, schrieb General Helmuth v. Moltke im Dezember 1862 an Kriegsminister Albrecht v. Roon, dem Vertrauten Bismarcks. Auch sei die Versammlung eines preußischen Heeres bei Hamburg und Lübeck im Generalstab bereits als Überaufgabe für Eisenbahntransporte bearbeitet worden. Das auf 60 000 Mann geschätzte dänische Heer sollte rasch niedergeworfen werden, noch ehe es auf die Inseln ausweichen konnte, wo es Dank einer überlegenen Flotte unangreifbar war. Die doppelte Demütigung Preußens im Jahre 1850, als die Großmächte England und Rußland seine Truppen zum Rückzug aus den Elbherzogtümern gezwungen hatten, durfte sich nicht wiederholen. ...
Den vollständigen Artikel finden Sie in RWM-Depesche 14 auf den Seiten 952 bis 955.
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RWM 14: Der Deutsche Bund verteidigt seine Rechte
Der Sturm auf die Düppeler Schanze im April 1864 ist noch heute „das“ Ereignis dieses Krieges, bei dem Österreicher und Preußen gemeinsam gegen Dänen kämpften. Doch das ist im Rückblick zu stark vereinfacht. Der Konflikt war eigentlich ein innerdeutscher, seine Wirkung aber europäisch.
Von Dr. Elmar Heinz
Was heute als Kampf zwischen Österreich, Preußen und Dänemark wahrgenommen wird, war 1864 eine rein innerdeutsche Angelegenheit. Alle drei Mächte waren Mitglieder des Deutschen Bundes, der dänische König als Herzog von Holstein und Lauenburg. Daß „ausländische“ Staaten in Deutschland „Mitglied“ sein konnten, hatte eine jahrhundertelange Tradition. Bereits im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation lagen die Territorien einzelner Reichsstände ganz oder teilweise außerhalb des Reichsgebiets. Im Deutschen Bund war dies ebenso, bei Dänemark und Preußen wie Österreich, der König von Hannover war lange auch König von England. Damit hatten diese Mächte Eingriffsmöglichkeiten in die innerdeutschen Belange – eine Spätfolge des Westfälischen Friedens von 1648.
Dänemark war durch die beiden Londoner Protokolle von 1850 und 1852 als Gesamtstaat garantiert. Schleswig war dänisches Lehen, die Herzogtümer Holstein und Lauenburg in Personalunion mit Dänemark verbundene Teile des Deutschen Bundes.
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RWM 14: Napoléon III. – so sah ihn Bismarck
Oft wurde der letzte französische Kaiser als „kleiner Napoléon“ bezeichnet. Allerdings zeichnete er sich eher durch seine schillernde Persönlichkeit als durch das Führen von Kriegen aus. Das unterschied ihn von seinem Onkel Napoléon I. Otto von Bismarck hat ihn aus seiner speziellen Sicht gewürdigt.
Von Martin Bay
Wer Napoléon III. mit seinem Onkel vergleicht, läßt oft außer Acht, daß Louis Napoléon Frankreich doppelt so lange regierte und in diesen Jahren ein bestimmender Faktor der Politik in Europa und Amerika wurde. Bereits vor seinem Amtsantritt als Präsident der zweiten Republik fiel er durch das Schreiben von programmatischen politischen Schriften wie „Idées Napoléoniennes“ (1837) oder „L‘extinction du paupérisme“ (1840) auf.
Bismarcks Perspektive. Charles Louis Napoléon Bonaparte hatte es innerhalb von zwölf Jahren von einem Festungshäftling zum zweiten Kaiser der Franzosen gebracht. Daß sich der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck deshalb häufig mit Napoléon III. beschäftigte, war folgerichtig. Es war weniger eine Bewunderung, denn eine vorsichtige Einschätzung des Kaisers als politischen Gegenspieler der preußischen Staatsziele in Europa.
Bismarck betrachtete seinen französischen Gegenspieler ohne persönliche Abneigung. Er gab vielmehr das Frankreichbild wieder, welches im Deutschland des frühen und mittleren 19. Jahrhunderts generiert wurde. In einem Brief an den von ihm zur „Hofkamarilla“ gezählten Generals Ludwig F. L. von Gerlach vom Mai 1857 schrieb Bismarck:
RWM-Depesche 14 neu: 1864 Sturm auf die Düppeler Schanzen
Alle reden 2014 von Ersten Weltkrieg – wir nicht. Im Schwerpunkt der RWM-Depesche 14 erfahren Sie, wie der Deutsche Bund 1864 seine Rechte in Lauenburg und Holstein gegen Dänemark durchsetzte.
Ein paar weitere Themen: Schwarzpulver: M. 71 mit Röhrenmagazin - Blankwaffen: Kaiserliche Marinedolche - Nitrowelt: Remington-Pistolen 53 & 51 - Kaleidoskop: Schlacht bei Giornico 1478
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Lothringen: Ausstellung zum Kriegsbeginn 1914
Das Musée Lorrain in Nanzig (Nancy) zeigt anläßlich des 100. Jahrestages des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs eine Ausstellung über den Kriegsbeginn in Lothringen. Konzipiert wurde sie unter der Leitung von Prof. Dr. Gerd Krumeich. Die historische Schau, die vom 15. Februar bis 21. September 2014 zu sehen ist, wird begleitet von einem umfangreichen kulturellen Rahmenprogramm in weiteren Museen der Stadt, Konzerten, Lesungen und Konferenzen.
Die Ausstellung „Sommer 1914, Nancy und Lothringen im Krieg“ im Musée Lorrain in Nancy zeigt neben der Entstehung des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs und der Konflikte in Lothringen auch den Alltag an der Front und dahinter. Dazu gehören die Darstellung der Kämpfe durch lothringische Künstler wie die Mitglieder der „École de Nancy“. Sie will unter anderem das Bild Lothringens und dessen Instrumentalisierung auf beiden Seiten der Grenze hinterfragen.
HGM: Luftschutzbauwerke aus dem Dritten Reich
Was ist aus den gigantischen Betonfestungen, die während des Zweiten Weltkrieges den alliierten Bombenangriffen trotzten und nach dem Krieg als stumme Zeugen nutzlos in den Großstädten verblieben sind, geworden?
Begleiten Sie den Militärhistoriker Dr. Marcello La Speranza auf Spurensuche, das Erbe des Bombenkrieges zu untersuchen. Wie werden die verbliebenen Flaktürme, die standhaften Hochbunker, die formenvielfältigen Winkel- und Zombecktürme in Berlin, Hamburg, Stuttgart, Dresden, Köln, Koblenz, München, Aachen, Wien und anderswo heute genutzt? Wie haben sie damals funktioniert; wie präsentieren sie sich heute?
Diese Zeitreise – ein multivisueller Vortrag – führt Sie an diesem Abend von den Bombennächten in die Neuzeit.
Vortrag am 11. Februar 2014, 19:00 Uhr im Heeresgeschichtlichen Museum Wien, Ghegastraße, Objekt 1, 1032 Wien
Neu im RWM-Kiosk: Scheibert: Sieben Monate in den Rebellen-Staaten 1863
Der preußische Pionieroffizier Julius Scheibert bereiste im Jahr 1863 im Auftrag des preußischen Kriegsministeriums den Kriegsschauplatz zwischen Nord- und Südstaaten. Er beschreibt in diesem Buch unter anderem die Schlachten bei Chancellorsville und Gettysburg sowie die Belagerung von Charleston.
Verlagsfrischer, bibliophil ausgestatteter Neudruck auf einem schönen alterungsbeständigen und säurefreien Werkdruckpapier, das den Originaleindruck am Besten wiedergibt. Gebunden als robuste Bibliotheksversion in Ganzleinen mit Rückenprägung. Ein dem Stil des Originaltitelblatts entsprechender Umschlag wurde auf dem Vorderdeckel aufgezogen.
Scheibert, Justus: Sieben Monate in den Rebellen-Staaten während des nordamerikansichen Krieges 1863. Mit vier Gefechts- und Situationsplänen. 126 Seiten. Stettin 1868 (Neudruck 2013). Preis: 38,90 Euro
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Feldbahnübung Frankfurt/Main 2014
Im Feldbahnmuseum in Frankfurt (Main) findet vom Freitag, dem 30. Mai bis Sonntag, den 1. Juni 2014 die "Preußische Heeresfelbahnübung 2014" statt.
An diesen drei Tagen werden zwei originale Heeresfeldbahnlokomotiven eingesetzt: HF312 aus Frankfurt am Main und die HF-Lok der Grube Fortuna. Die Veranstalter legen Wert darauf, authentisches Heeresfeldbahnmaterial zu verwenden. Ergänzt werden die Lokomotiven durch einige andere originale Dampflokomotiven aus der Kaiserzeit.
Der Dampfbetrieb wird mit Vorführungen kombiniert. So wird ein originalen Geschützes mit Protze gezeigt. Besucher können sich bei der Vorführung von pioniertechnischen Übungen ein Bild davon machen, wie vor über 100 Jahren gearbeitet wurde.
Hauptpublikumstag ist der 31. Mai 2014. An diesem werden die historischen Vorführungen durchgeführt werden. Der Sonntag wird ein reiner Fahrtag sein, an dem der Fahrbetrieb im Vordergrund steht.
An der Veranstaltung nehmen Darsteller in der bunten Friedensuniform aus der Zeit bis 1914 teil, ebenso zivile Darsteller der Epoche.
Ort: Feldbahnmuseum Reebstockpark, Am Römerhof 15 f, 60486 Frankfurt am Main
Zeit: 30. Mai bis 1. Juni 2014, jeweils 10 bis 17 Uhr
Handbuch „Reibert“: Neue Auflage
Das Handbuch für den deutschen Soldaten ist in einer aktuellen Auflage erhältlich. Es vermittelt kompakt Grundwissen über Staat, Gesellschaft und die Streitkräfte. Der „Reibert“ ist „das“ Nachschlagewerk für den praktischen Dienst und den Unterricht im Rahmen der militärischen Ausbildung.
Der Reibert ist seit Jahrzehnten das bewährte Standardwerk für die Soldatenausbildung in allen fünf Organisationsbereichen: Heer, Luftwaffe, Marine, SKB, Zentraler Sanitätsdienst. In kompakter Form und stets aktuell vermittelt der Reibert das Grundwissen über Staat, Gesellschaft und die Streitkräfte, gewährt einen Überblick über den Auftrag der Bundeswehr und ihre Struktur.