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Aufstand. Widerstand gegen Fremdherrschaft: vom Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg bis zum Irak, 

William R. Polk. 340 Seiten, Hamburg 2009. ISBN: 978-3-86854-210-3. 32,- Euro.

Am Anfang waren es nur wenige, isoliert und über das ganze Land zerstreut, hoffnungslos undiszipliniert und erbärmlich schlecht bewaffnet. Sie bekämpften nicht nur die Besatzungstruppen, sondern terrorisierten auch alle Bürger, die nicht auf ihrer Seite standen. Von ihren Gegnern wurden sie schlicht als Banditen oder Wegelagerer beschimpft und dies durchaus zu Recht, so der renommierte Professor für Geschichte an der Universität von Chicago und Gründungsdirektor des Center for Middle East Studies, William Polk.

Die Rede ist hierbei allerdings nicht etwa von aufständischen Filipinos oder spanischen Guerilleros, auch nicht von den Dschungelkämpfern des Vietminh oder den Djahadisten der Al Quida im Irak und in Afghanistan. Tatsächlich handelt es sich um eine Beschreibung der amerikanischen Revolutionäre im Kampf gegen die scheinbar übermächtige britische Kolonialmacht. Es entbehrt nicht der Ironie, wenn heute das allgewaltige Amerika gegen Gegner kämpfen muß, die beinahe mit denselben Methoden vorgehen wie vor fast 250 Jahren die nordamerikanischen Patrioten.

  

 

Das Griesheimer Schaufenstermuseum zeigt bis zum 16. Januar 2011 eine Ausstellung zum zivilen Alltagsleben während des Ersten Weltkrieges und der französischen Besatzungszeit.

Die Ausstellung wurde durch den walisischen Germanistik-Professor David Jackson initiiert. Er wertete den Schriftverkehr eines Griesheimer Händlers aus, der im Ersten Weltkrieg diente. Unter dem Titel "Erster Weltkrieg und seine Folgen für Griesheim" werden nun Teile der soldatischen Ausstattung, Feldpost, Fotos und Dokumente aus der Französischen Besatzungszeit gezeigt.

Einen Zeitungsartikel über die Ausstellung finden Sie hier.

Das Museum ist sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Infos sowie Anmeldung zu einer Führung unter 06155 8239144 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

  

 

  

Das Königreich Italien sicherte seine Nordgrenze - auch zur Helvetischen Eidgenossenschaft - mit einigen Panzerwerken. Eines wird heute vom "Museo della guerra bianca" (Museum des Winterkrieges) instandgehalten. 

Der italienische Fernsehsender Teleunica berichtet über diese Befestigungsanlage, das Fort Montecchio am Como-See. Den ausführlichen Fernsehbericht (in italienischer Sprache) finden Sie hier.

Das Museo della guerra bianca befindet sich auf dem Adamello (Provinz Brescia). Es wird derzeit umgebaut.

Information.Propaganda.Kunst. – Information.Propagande.Art.

Eybl, Dr. Erik. Format: 29,5 cm × 26 cm. In deutscher und französischer Sprache. 208 Seiten, rund 200 Plakate und Abbildungen, gebunden mit Schutzumschlag.  Verlag Militaria Wien 2010. ISBN: 978-3-902526-39-7. Preis: 49,90 €.

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Kriege werden nur auf den Schlachtfeldern entschieden, wenn die kriegführenden Nationen rückhaltlos davon überzeugt sind, daß die jeweiligen Kriegsziele richtig und gerecht sind. Deshalb nutzen Regierungen das jeweilige Hauptmedium dazu, um die von ihnen gewünschten Informationen möglichst weit zu verbreiten.
Im Ersten Weltkrieg war dieses Hauptmedium der gedruckte Wort, mehr noch das gedruckte Bild. Das vorliegende Buch zeigt, wie die kriegführenden Mächte Österreich-Ungarn und Frankreich die Druckgraphik für ihre Interessen nutzten. Interessant wird dieses durchgehend farbig gedruckte Buch dadurch, daß die Bilder nach Themen geordnet und mit kurzen erläuternden Texten nebeneinandergestellt worden sind.

  

So kann der Leser vergleichend vom Beginn des Krieges 1814 bis in den Frieden nach 1918 hinein verfolgen, was die Menschen in den beiden, eigentlich drei Staaten bewegte. Propagandaplakate müssen nahe an Geschehen und allgemeinem Interesse sein, um überhaupt wirken zu können.

Auch kunsthistorisch Interessierte kommen bei diesem Buch auf ihre Kosten. Sowohl die österreichische wie die französische Propaganda greift auf bedeutende Künstler ihrer Zeit zurück. Bemerkenswert ist, daß einige im Krieg das zeichneten, was sie zeichnen sollten, nach dem Krieg aber zu dem zurückfanden, was sie zeichnen wollten.
Der deutsche Soldat taucht in diesem Band (nur) als Verbündeter Österreich-Ungarns und Feind Frankreichs auf. Interessant wäre, dem hier angestellten Vergleich noch die deutschen Propagandaplakate hinzuzufügen.
Das Buch ist empfehlenswert, weil es gerade auch unbekanntere Plakate zeigt und den Blick dafür schärft, was Information sein soll und was Propaganda ist – damals wie heute.
EH

   

amerikanischer-buergerkrieg-reenactment-deutschlandReenactment – die deutschen Brüder in Blau und Grau 

Die Waffen des Bürgerkrieges kamen in Form italienischer Repliken bereits in den 1960er Jahre nach Deutschland. Das Nachstellen historischer Szenen wurde erst in den 1980er Jahren so beliebt, daß sich zwei Dachverbände gründeten. Es gibt viele Wege, Geschichte neu zu erleben.


Von Dr. Elmar Heinz

Im Jahr 1985 wurde in Deutschland das erste Bürgerkriegs-Reenactment auf dem Truppenübungsplatz Baumholder in Rheinland-Pfalz durchgeführt. Für Einzelgruppen war dies eine große Herausforderung. Zum einen gab es versicherungstechnische Probleme, zum anderen war die Anmietung der Übungsplätze besser durch einen großen Verein zu bewerkstelligen. Aus diesem Grund wurde im Herbst desselben Jahres der Verband UCR e.V. (Union & Confederate Reenactors) ins Leben gerufen. Anfang der 1990er Jahre folgte ein zweiter Verband, der I.O.C.U.M. e.V. (International Order of Confederate & Union Militia). Diese beiden sind auch heute noch die größten überregionalen Organisationen, die sich sowohl aus Gruppen von Nord- als auch von Südstaatlern zusammensetzen.

 

rwm-01-amerikanischer-buergerkrieg-lee-nachkrieg-schwierigkeitenLees Traum: „Jetzt sind wir alle wieder Amerikaner“

Nachdem der letzte Kanonenschuß verhallt war, träumte der Südstaaten-General Lee von einer geeinten Nation. Die Gräben waren aber tief – bis in die Gegenwart sind sie bisweilen unüberwindlich. Teilweise bis heute hat der Süden den wirtschaftlichen Vorsprung des Nordens nicht aufgeholt.

Von Dietmar Kuegler

Bei Appomattox unterzeichneten die Generäle Lee und Grant am 9. April 1865 die Kapitulationsvereinbarungen zwischen den Nord- und Südstaaten. Der letzte Kanonenschuß des Bürgerkrieges fiel aber nicht hier, sondern zweieinhalb Monate später, am 23. Juni 1865 bei Fort Towson im Indianerterritorium. Der letzte konföderierte General, der in diesem furchtbaren Bruderkrieg seinen Säbel übergab, war charakteristischerweise ein „Native American„, der Cherokeehäuptling und Rebellen-General Stand Watie.

Mit der Aufgabe der indianischen Hilfstruppe der Südstaaten endete dieser Krieg. Überschattet blieb das Ereignis von den großen Ereignissen um die Übergabe der Armee von Nord-Virginia und der Erklärung General Robert E. Lees: „Jetzt sind wir alle wieder Amerikaner! … Wir sollten uns alle in Ehren zusammenfinden, um die Wirkungen des Krieges zu beseitigen und die Segnungen des Friedens wieder herzustellen".

rwm-01-amerikanischer-buergerkrieg-europa-wahrnehmung-rezeption-kriegsbericht-erstatterEuropa nimmt den Bürgerkrieg nicht richtig wahr

Auf beiden Seiten der Front tummelten sich Kriegsberichterstatter der europäischen Mächte. Ihre Berichte erschienen den europäischen Hauptquartieren exotisch, aber nur selten lehrreich. Den Massenkrieg mit industrieller Grundlage erkannte man 1866 und 1870 noch nicht – das Erwachen aus dem romantischen Traum sollte deshalb im Jahr 1914 umso blutiger sein.

Von Dr. Klaus-Jürgen Bremm

Kaum 50 Jahre nach dem Ende der Napoleonischen Kriege hatte die industrielle Revolution auch die scheinbar geordnete Welt der europäischen Militärs gründlich auf den Kopf gestellt. Was taugte noch angesichts der vernichtenden Feuerkraft weit reichender Infanteriewaffen die bewährte und mühsam eingebläute Kolonnentaktik? Welchen Wert besaßen kostspielige Festungen gegen die Durchschlagskraft moderner Explosivgeschosse und welche Rolle würde überhaupt die stolze Kavallerie mit ihren blitzenden Blankwaffen im Kugelhagel zukünftiger Gefechtsfelder spielen? Auf diese Fragen konnte zunächst nur theoretisch geantwortet werden. Krimkrieg und Amerikanischer Bürgerkrieg gaben dann erste Kostproben.

amerikanischer-buergerkrieg-das-vorspiel-politsche-entwicklung-nordstaaten-suedstaatenDie gemeinsame Kultur eint Nord- und Südstaaten

Im Jahr 2011 sind seit dem Beginn des Bürgerkrieges 150 Jahre vergangen. Die Amerikaner spüren die Folgen dieses Krieges bis heute. Er hat 1865 seine Spuren in der gemeinsamen Kultur hinterlassen, die seit 150 Jahren das Land geeint hatte. 

Von Dietmar Kuegler

Dieser „erste moderne Krieg„ der Weltgeschichte markiert den Beginn der „Volkskriege„ und der „Volksarmeen„. Er hatte militärisch gesehen Auswirkungen bis in den Zweiten Weltkrieg. Politisch veränderte er die Balance der Weltmächte. Auf Thomas Jeffersons 1801 entworfene Vision von einer dominanten Kontinentalmacht folgte Abraham Lincolns Überzeugung von einem beherrschenden, mit einer Stimme sprechenden Nationalstaat, der durch seine Bevölkerungsgröße, Bodenschätze und Wirtschaftskraft nach 1865 zur führenden Weltmacht aufstieg. Theodore Roosevelt führte dies um 1900 souverän fort.

  

Das zweibändige Werk „Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914-1918, Teil IX: Feldartillerie, Band 3 & 4, Die Munitionskolonnen“ ist ab sofort lieferbar.

Das Werk umfasst rund 900 Seiten und listet sämtliche deutsche Infanterie- und Artilleriemunitionskolonnen während des Ersten Weltkrieges auf; deren Umgliederungen, Umbenennungen und wechselnden Unterstellungen werden in den vorliegenden Bänden ausführlich behandelt.

Der von Dr. Jürgen Kraus und Hartwig Busche erarbeitete Doppelband kostet 94,90 Euro.

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Ein neues Buch über Uniformierung und Ausrüstung der ungarischen Honvéd hat Mitte Oktober 2010 der Verlag Militaria in Budapest vorgestellt. 

Der gebundene Farbbildband enthält auf 672 Seiten rund 2000 Photos und Abbildungen. Er kostet 99 Euro.

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